Wir geben heraus und vertreiben Bücher wie
Tauchreiseführer, autobiografische Berichte, Taucherlebnisse, Dokumentationen
aus der Tauchgeschichte und Tauchbücher zu speziellen Themen wie etwa dem
Höhlentauchen. Die Druckschriften sind gewöhnlich Softcoverdrucke in
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Und, wo Sie doch schon einmal auf diese Seite
sind: vielleicht ist auch die nachfolgende Geschichte für
schreibende Taucher interessant? |
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Mein
erstes
Buch in der Schweiz oder "Der Weg in den
Westen"!
Alle Anfänge verlieren sich im Dunkel der Zeit vor jenem
Beginn, der sich mit realen Ereignissen belegen lässt. Aber das war nicht der
Anfang! Wann, wo, was, wie war es wirklich? Die Ereignisse, die letztlich dahin
führen, dass ich ganz legal den engen Wirkungskreis der meisten DDR-Bürger
durchbreche, können natürlich nur irgendwo in meinem Arbeitsbereich liegen.
Und je länger ich darüber nachdenke, heute, ein viertel Jahrhundert nach jenen
Ereignissen, desto mehr gelange ich zu der Ansicht, mein Weg in die Welt muss
mit der ersten Buchveröffentlichung im Westen begonnen haben, eben mit jenem
Checklistenbuch. Es könnte praktisch meine Eintrittskarte gewesen sein. Oder
besser: der Anlass, mit dem sich eine erste Reise in die normalerweise verbotene
Welt begründen ließe. Fraglich indes, ob ich schon damals in dieser
folgerichtigen Konsequenz dachte. Wie auch immer, dieses Buch markiert auf jeden
Fall einen der Wendepunkte meines Lebens. Auch deshalb möchte ich darüber
berichten.
Im Laufe des Jahres 1975
schließe ich die Arbeit an dem Kinderlexikon über das
Meer ab. Es erscheint 1976 und ist damit auf der Welt. Ein neues Buch muss her.
Die Arbeit an Zeitschriftenbeiträgen ist zwar interessant und man erreicht
ungleich mehr Leser, aber es ist ein wenig wie mit der Presse.
Bekanntlich ist nichts älter als die Zeitung von gestern! Gelesen und
weg damit. Aber mit einem Buch glaubt man etwas Dauerhafteres geschaffen zu
haben! Natürlich ein Trugschluss, denn länger überdauert nur höchst
Literarisches, Goethes „Faust“ beispielsweise, und nicht die alljährlich
neu erscheinende Flut zigtausender Bücher, bei denen ohnehin die Frage ist: Wer
soll das alles lesen? Man kommt schon mit den da und dort gelobten Titeln nicht
hinterher. Und das gilt noch mehr für meine bescheidenen Schreibversuche.
Leider! Aber Leben durch das Verfassen von Texten, ob die Welt sie braucht oder
nicht, ist nun einmal meine Form der Existenz.
Und es muss etwas mit der Unterwasserwelt zu tun
haben, denn was ist befriedigender als Hobby (Tauchen) und Vollkornbroterwerb
(Texte zu verkaufen) in Einklang zu bringen? Doch Taucherlehr- und Handbücher
gibt es in rauen Massen. Damit kann ich nicht konkurrieren. Also etwas anderes,
etwas ganz neues, dass sich auch noch veröffentlichen lässt. Durch das fast
manische Sammeln von Tauchliteratur im weitesten Sinne und der Arbeit an einer
„Bibliografie des Tauchens“ mit rund 4000 Titeln besitze ich eine gute Übersicht
über den deutschsprachigen Markt und seine Verlage. Es durfte im geplanten
Verbreitungsgebiet keinen Konkurrenztitel geben. Ein Vorhaben, tauchmedizinische
Literatur für Sporttaucher in der DDR in einem separaten Band aufzubereiten,
scheiterte. „Schuster, bleibe bei deinem Leisten“, kommentierte spöttisch der
Gutachter des einzigen in der DDR in Frage kommenden Verlages. Und im Westen
gibt es zu diesem Thema mehr als genug viel bessere Werke. Ich sammele zunächst
weiter Bücher, Bilder und technische Details von zivilen Tauchfahrzeugen für ein
Typenbuch, an dem der VEB transpress Interesse angemeldet hatte. Und irgendwie
und irgendwann taucht dann auch die Idee zu dem Checklistenbuch auf. Vielleicht
gibt die Tatsache, dass auch Tauchbootpiloten Checklisten benutzen, den Anstoß,
das auf den Tauchsport zu übertragen? Es würde etwas ganz Neues sein und klar,
dass es jeder DDR-Verlag ablehnt. Deshalb könnte ich das Buch außer Landes
veröffentlichen, also ein weiterer Sprung über Ländergrenzen, wenigstens in der
Bücherwelt. In der westdeutschen Tauchsportpresse indes publizierte ich schon
einige Texte.
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Allerdings hatte ich
damals noch nicht begriffen,
dass man bei Sachbüchern erst mit einem Konzept und
Probetext an potenzielle Verlage herantritt. Erst nach deren Zusage beginnt die
Hauptarbeit. Im Gegensatz zur Belletristik kann ein Sachbuch nicht über
Jahrzehnte reifen. Wenn der Text fertig ist, muss er auf den Markt. Aber die
Suche nach einem Verlag und ehe sich der Verlag entschieden hat, kann Jahre
dauern. Ich kenne genug Beispiele aus leidvoller Erfahrung.
Nachdem nun die Idee gefunden ist, schreibe ich munter
drauflos, erst handschriftlich, dann mit der Schreibmaschine. Die in Betracht
gezogenen Tabellen knipse ich mit meiner 6x6-Kamera und entwickele daraus
A4-Fotokopien. Computer und Xerokopierer gibt es noch nicht oder sind wenigstens
für Privatleute unzugänglich. Ein A4-Aktenordner füllte sich allmählich mit
einem Wust von Schreibmaschinenseiten, Fotokopien und handschriftlichen Blättern.
Immer wieder werden Seiten ausgetauscht. Das Projekt nimmt Gestalt an. Ich
versehe die Kapitel mit einer fortlaufenden Nummerierung und beginne mit der
ersten Reinschrift.
Schließlich bitte ich verschiedene bekannte Sporttaucher
um Durchsicht und kritische Stellungnahme.
Der Grundstein zu dem Manuskript,
das ich einem Verlag anbieten kann, ist gelegt. Verlage
sind immer auf Gutachter angewiesen. Selbst ein gelungenes Manuskript ist
nichts, wenn der erste Gutachter es in der Luft zerreißt. Mein Verhältnis zu
Gutachtern ist daher zwiespältig. Sie sind teils hilfreich und teils unumgängliches
Übel. Viel hängt davon ab, inwieweit ein Gutachter sich über das Gutachten
als unbestechlicher Fachmann zu profilieren versucht! Nur in einem Fall gelingt
es mir, ein sehr fachmännisch klingendes Gutachten (Dr. Dietrich Kühlmann über
das Kinderlexikon) als nicht korrekt und irrelevant anzufechten und das Buch
dennoch zu veröffentlichen. Doch Gutachter habe ich durch meine Vorarbeit
vielleicht nicht mehr zu fürchten. Es gilt n u r
noch einen Verlag zu finden und diesen zu überzeugen!
Der wichtigste für mich in Frage kommende Verlag ist der
Albert Müller Verlag in Rüschlikon bei Zürich. Namentlich kenne ich ihn seit
1958, als ich mir mein erstes richtiges Tauchlehrbuch in Westberlin beschaffte:
Ley Kenyons „Tauch mit!“, erschienen bei Albert Müller. Das ist auch der
Grundstein dieses Verlages in punkto Tauchbücher. Wenige Jahre später gibt
Werner DeHaas bei Müller eine ganze Buchreihe heraus: „Müllers Tauchsportbücher“,
deren wichtigsten Ausgaben eigentlich die tauchmedizinischen Bände von
Ehm/Seemann bzw. später nur von Dr. O. F. Ehm waren. Also bei Müller
verlegen zu können, wäre schon ein großer Wurf.
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Berlin, 16. Januar 1978, An: Albert Müller Verlag
Hiermit möchte ich Ihnen ein Manuskript mit der Bitte
vorlegen, freundlicherweise zu prüfen, ob es für einen Verlag in Frage kommen
könnte. Alles, was zum Inhalt, zur Realisierung, Umfang, Termine, Benutzung,
Leserkreis, Honorierung bis hin zur Gestaltung zu sagen wäre, finden Sie auf
den ersten sechs Seiten des beiliegenden Materials und in der Einleitung des
Probetextes.
Ich bitte zu beachten, dass ein solches Buch bisher
einzigartig auf dem deutschen Buchmarkt wäre; auch im englischsprachigen Raum
kenne ich kein gleichwertiges. Andererseits liegt aber ein solcher Titel ‘in
der Luft’. In der Tauchsportpresse liest man hin und wieder die Empfehlung,
sich Checklisten anzulegen. Heute erfuhr ich von Herrn Dr. Ehm, einer Ihrer
Autoren, dass auch er auf einer Unfalltagung des westdeutschen
Sporttaucherverbandes (VDST) im Vorjahr die Schaffung eines solchen Titels
anregte.
Um die Priorität auf dem Buchmarkt zu haben, wäre es wünschenswert,
wenn Sie sich zu einer möglichst baldigen Annahme oder Ablehnung entschlössen
und, im ersteren Fall, umgehend die Realisierung in Angriff nähmen sowie
Verhandlungen über eventuelle Übersetzungen in andere Sprachen führen würden.
Die für ein nicht deutschsprachiges Ausland notwendigen Modifizierungen dürften
unproblematisch sein, da es sich nur um Änderungen der Adressen von Tauchklubs,
Botschaften und Fremdenverkehrsämter handeln könnte. Andere Sicherheitsregeln
etc. erforderten keine Textänderung, da dies keine verbindliche Vorschrift,
sondern ein von jedem Taucher nach eigenem Ermessen und in seinem Klub
herrschenden Regeln zu modifizierendes Hilfsbuch darstellt.
Neben der Bitte um rasche Bearbeitung und/oder baldige Rücksendung
die um eine kurze Mitteilung gleich nach Eingang, dass das Manuskript überhaupt
angekommen ist. Ich hoffe auf Ihr Verständnis für die in meinem Fall erbetenen
Sonderwünsche, bedanke mich für Ihre voraussichtlichen Mühen und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Die Empfangsbestätigung „Wir erhielten heute Ihr
Manuskript ‘Checkbuch für Sporttaucher’. Besten Dank! Sie hören wieder von
uns!“ kommt zwei Wochen später.
Die Tage und Wochen verstreichen. Ungeduldig und in Sorge um meine Idee, gebe
ich Ende März eine telegrafische Nachfrage auf. Frau Dr. Jacober, die
derzeitige Cheflektorin des Verlags, antwortet besänftigend: „Inzwischen
haben Sie ja wohl Herrn Dr. Ehms Stellungnahme zu ihrem Manuskript auch
bekommen. Und wir glauben, das Beste ist, Ihre Antwort darauf abzuwarten.“
Zwei Tage später
trifft die avisierte Stellungnahme ein. Das Manuskript
wurde von A. Grieshaber durchgesehen, dito von Dr. O. F. Ehm und von letzterem
ergänzt. Resümee Grieshabers nach diversen kritischen Anmerkungen: „ ... würde
ich mich freuen, eine Ausgabe dieses für Taucher praktischen und hilfreichen
Buches, das eindeutig ein Novum und damit eine Bereicherung darstellt, zur persönlichen
Verwendung erhalten zu können.“
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Am April 1978 schwebt ein dreiseitiges Schreiben mit
entsprechender Stellungnahme zurück nach Zürich. Schwebt? Geht der Brief als
Luftpost? Egal, Hauptsache, er wird in die gewünschte Richtung bewegt. In dem
Brief heißt es, dass ich einleuchtende Korrekturvorschläge einarbeitete und
das eine oder andere weglassen bzw. ergänzen könnte, wenn es die maßgeblichen
Gutachter wünschen. Daran soll das Projekt nicht scheitern. Bekanntlich neigen
jedoch Autoren dazu, ihre Texte mit Klauen und Zähnen zu verteidigen wie Löwinnen
ihre Jungen. Und sei es nur aus Rechthaberei! Deshalb gebe ich auch zu bedenken:
1. Ich bin bereit, auf die Adressen der Fremdenverkehrsämter
und Druckluftfüllstationen zu verzichten. Dr. Ehm ist allerdings der einzige,
der dieses Kapitel nicht wünscht. Vier der Herren, die bisher die Durchsicht
vornahmen, plädierten ausdrücklich für ein Füllstationenverzeichnis, die
restlichen sprachen sich weder dafür noch dagegen aus. Doch mir soll es recht
sein. So ein Verzeichnis ist weder für den Autor noch den Verlag eine dankbare
Arbeit.
2. Ein maßregelnder oder militärisch wirkender Ton ist
wohl unvermeidlich, denn das liegt im Wesen einer Checkliste. Es soll ja
gecheckt werden: Punkt 1 ... okay
Punkt 2 ... okay Punkt 3 ... okay, um sicher zu
gehen, dass nichts vergessen wurde ...
3. Mir ist völlig klar, dass die eine oder andere
Formulierung noch stilistisch verbessert werden kann. Ich hoffe da auf eine
lektorierende Durchsicht. Einen völlig satzreifen Text, der ohne jegliche
Verbesserung ein Lektorat passiert, hat es wohl noch nicht gegeben. Oder? Bei
der Bearbeitung ist aber darauf zu achten, dass die einzelnen Punkte so
abgefasst werden sollen, dass man nach deren Erfüllung sie als erledigt abhaken
(egal, ob gedanklich oder mit Bleistift) kann ...
4. Die
Anmerkungen Dr. Ehms und Grieshabers zur Ersten Hilfe wurden eingearbeitet bzw.
eine der beiden als zu weit führend bezeichnete Passagen gestrichen. Unklar ist
mir allerdings, warum ein medizinischer Laie ärztliche Empfehlungen, selbst aus
guten Fachbüchern, nicht übernehmen darf, wenn er diese als Quelle angibt.
Wenn ich mich auf Dr. Weyers oder das Spezialistenteam der Royal Navy
beispielsweise berufe, Dr. Ehm aber - mal angenommen - eine andere Empfehlung für
besser hält, welche ist dann die richtige? Kein Buch lässt sich so abfassen,
dass es allen Gutachtern, Beratern, allen Ansichten gerecht wird (vergleiche
konträre Ansichten Ehm - Grieshaber)! Die Entscheidung muss doch letztlich beim
Autor bleiben, denn er zeichnet ja für das Buch verantwortlich. Und wenn er
sich auf einen Fachmann beruft, dessen Ansicht sich als falsch erweist, ist es
Pech des Verfassers. Um aber diesen Punkt nicht offen und es vielleicht daran
scheitern zu lassen, möglicherweise auch zu Gunsten des Buches, stelle ich
Ihnen anheim
a) alles in der jetzigen überarbeiteten Fassung zu
belassen, wobei ich mich zwischenzeitlich noch um eine Ergänzung des
Dekompressionskammerverzeichnisses bemühen werde
b) Herrn Dr. Ehm bitten (und entsprechend zu honorieren)
die beanstandeten Kapitel 4.1 und 4.2 S. 123-130 zu bearbeiten und in den
einleitenden Text unter 4. (S. 123) noch folgenden Satz einzurücken: ‘Die
Kapitel 4.1 und 4.2 wurden von Dr. O. F. Ehm bearbeitet.’ Ich möchte jedoch
keine völlige Neufassung!
c) einen anderen Mediziner um Durchsicht zu bitten (Herr
Dr. Renemann hatte sich zu diesen Passagen nicht geäußert), um zu sehen, ob es
sich um grundlegende oder nur um persönliche Ansichten in beiden strittigen
Kapiteln handelt. Letzteres brächte einen zusätzlichen Zeitverlust und kränkte
vielleicht auch Herrn Ehm.
So weit meine Stellungnahme zu dem Schreiben von Herrn Dr.
Ehm. Beiliegend finden Sie das komplette von mir abgeschlossene Manuskript. Ein
Durchschlag geht mit getrennter Post an Sie ab. Ich möchte Sie noch einmal
bitten, recht bald über die Titelannahme zu entscheiden. Positive
Stellungnahmen und Gutachten grundsätzlicher Art liegen ja genügend vor.
Mit dieser Sendung führe ich eine Neuerung in der
Korrespondenz mit westlichen Verlagen ein: Von den Texten und Anschreiben
zeitversetzt stets eine zweite Kopie des gesamten Materials mit auf den Weg zu
bringen!
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Noch einen Monat später,
am 14. Juli 1978, schicke ich noch einmal rund 20
verbesserte Manuskriptseiten ab: Außerdem habe ich einige kleinere Änderungen
eingearbeitet, von denen die wichtigsten die Aufnahme von Empfehlungen der dem
„Department of Commerce“ der USA-Regierung unterstellten „NOAA“ zum
Thema Tauchen und Fliegen sowie der nachgeholten Dekompression sind. Ich sprach
mit Herrn Paschke, einem VDST-Verantwortlichen der Ausbildungskommission, darüber.
Ich bitte Sie, die entsprechenden Seiten austauschen zu lassen und die alten
wegzuwerfen.
Rüschlikon, 3. August 1978 / Von: Albert Müller Verlag
„Ihre Briefkopie vom 14. Juli mit acht neuen
Manuskriptseiten ist soeben hier eingetroffen. Ich bedaure sehr, dass die Abklärung
bei uns in diesem Fall so lange Zeit in Anspruch nimmt! Da es sich um etwas
offenbar ganz Neues handelt, ist es nicht so leicht, kompetente Urteile von
Fachleuten und Fachgeschäften zu bekommen, wie dies bei einem üblicheren Buch
der Fall ist.“
Rüschlikon, 28. August 1978 / Von: Albert Müller Verlag
„Eben bietet sich uns eine Möglichkeit, Ihr Manuskript
mit einer ganzen Reihe von Sporttauchern zu ‘testen’: Würden sie ein
solches Buch kaufen? So müssen wir Sie nochmals um Geduld bitten, bis wir die
letzten Resultate haben.“
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Rüschlikon, 28. September 1978 / Von: Albert Müller
Verlag
„Die Entscheidung über das Checklistenbuch gestaltet
sich für uns etwas schwieriger als erwartet.
Die Idee des Buches ist fast überall bejaht worden; von
den befragten Experten meinte nur ein einziger - ein Schweizer - dass sich
Schweizer Sporttaucher von so viel Hinweisen und Vorschriften ‘beaufsichtigt
und bevormundet’ fühlen würden - von diesem Einwand wollen wir absehen.
Zum Inhalt des Buches wurden verschiedene Anregungen
gemacht und zwar über diejenigen hinaus, die Ihnen Herr Dr. Ehm mit seinem
Schreiben vom 13. März übermittelt hat ... - Ein prinzipieller Einwand, der
erhoben wurde und der auf den ersten Blick etwas Einleuchtendes hat: das Buch
sei ein ganzes Checklistenbuch und dazu ein halbes Taucherlehrbuch; besser sei
es, sich auf Checklisten mit höchstens ein, zwei einleitenden Sätzen zu beschränken
und im übrigen Literaturhinweise zu geben.“
Es folgen eine Reihe inhaltlicher Hinweise und schließlich
wird auch noch auf das Äußere des Buches eingegangen: „Schließlich sehen
wir, zum Teil bedingt durch inhaltliche Fragen, auch bezüglich der Gestalt des
Buches nicht klar. Wenn wir, Sie und wir, uns für ein reines Checklistenbuch
entscheiden, ist dann die gebundene Form noch sinnvoll, ist es praktisch
benutzbar, wird es in dieser Form gekauft? Mehrfach wurde angeregt, wir sollten
auf wasserabstossendem Material drucken und statt einem gebundenen Buch ein
Ringheft herausgeben; dies wiederum würde beim Vertrieb große Schwierigkeiten
bringen; einzelne Seiten gingen verloren und würden nachbestellt etc.
Sehr geehrter Herr Gierschner. Wir haben alle Kommentare
und Bedenken offen vor Ihnen ausgebreitet, weil wir immer noch das Buch sehr
gerne machen würden, weil auch wir der Idee trauen. Aber wie, da sehen wir in
diesem Fall noch nicht klar und wir möchten Sie bitten, sich diese Fragen alle
gründlich zu überlegen und uns Ihre Meinung zu schreiben.
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Berlin, 15. Oktober 1978 / An: Albert Müller Verlag
Besten Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Allerdings
verwundert es mich doch ein bisschen, dass trotz aller Zustimmung und positiven
Beurteilungen seitens potenzieller Käufer, trotz absoluter Konkurrenzlosigkeit
nach fast einem dreiviertel Jahr immer noch keine bindende Zusage, sondern nur
Erwägungen vorliegen. Doch ich hoffe, die neu aufgetauchten Bedenken im Rahmen
meiner Möglichkeiten zerstreuen zu können.
Es folgen fast drei Seiten des Versuchs, die Bedenken des
Verlages aufzulösen. Und auch ein Vorschlag zur Gestaltung:
Da ich entschieden gegen ein reines Listenbuch bin, wird
auch die Sorge um das problematische eines Ringbuches
hinfällig. Das Checklistenbuch soll den Charakter eines Notiz- und
Merkbuches haben, mit Abmessungen, die es erlauben, dass es gerade noch in die
Tasche gesteckt werden kann. Ein stabiler Einband, eine gute Heftung, dünnes,
aber festes Papier, dass mehrmaliges
Radieren erlaubt und die Auslieferung in einer vor Spritzwasser schützenden tütenähnlichen
Tasche halte ich für die geeignetste Form. Ich bin sicher, dass es auch in
dieser Form gekauft werden wird. Oder sagte auch nur einer der Gutachter, dass
er es nur unter der Bedingung erwerben und nützen würde, wenn es
als wasserfestes Ringbuch erschiene?“
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Das Aus und zu Ende
kommt am 13. November 1978 aus Rüschlikon: „Gewiss, die
meisten Experten waren grundsätzlich positiv - ‘welch gute Idee!’. Aber im
einzelnen gehen die Meinungen so sehr auseinander, dass wir auf keine Art und
Weise ein klares Bild darüber bekommen können, wie das Buch beschaffen sein müsste,
um sich am besten zu verkaufen. Jeder möchte wieder ein ganz anderes Checkbuch
oder Checklistenbuch sehen und obwohl wir natürlich einsehen, dass auch diese
uns vorgelegten Alternativideen keine Gewähr für guten Verkauf bieten würden,
sind wir in Bezug auf Ihr Konzept auch keineswegs sicher ... Lassen Sie
uns wiederholen, wie leid es uns tut, dass wir nach so langer Zeit nun doch zu
einem negativen Entscheid kommen müssen. Wir hatten uns von diesem Projekt viel
versprochen und uns sehr viel Mühe gegeben.
Mit separater Post schicken wir Ihnen das
Originalmanuskript und zwei Kopien, ferner einige neugeschriebene Seiten in
doppelter Ausführung und schließlich ein Heft mit zwei Faszikeln: Verzeichnis
der Sportkameraden - Anmerkungen zur Realisierung des Checkbuchs. Für Ihre große
Geduld danken wir Ihnen und grüßen Sie mit den besten Wünschen freundlich
Albert Müller Verlag AG, Lektorat“
Berlin, 4. Dezember 1978 / An: Albert Müller Verlag
Mir ist nicht ganz klar, warum das trotz aller Zustimmung
nicht veröffentlicht werden soll, nur weil keine Einigung darüber besteht, in
welcher Form es den meisten Wünschen entspricht. Ich verstehe Ihre Zeilen
letztlich so: entweder höchste Auflage durch idealste Form bzw. Inhalt - oder
gar nicht!
Ich denke jedoch, weil dieser Titel von allen begrüßt
wurde, konkurrenzlos etc. ist, er auch in einer nicht allen zusagenden Art
gekauft werden würde. Wenn Checklisten helfen, dieses Büchlein dem Taucher nützte,
sagen die Sportsfreunde doch nicht: nur weil mir diese Liste oder jene
Empfehlung nicht passt, kaufe ich es auch nicht. Welches Buch ließe sich dann
verkaufen? Ich glaube auch nicht, dass einer der Gutachter sagte, dass dieser
Titel nur interessant wäre, wenn er diese oder jene Form besäße. Vielleicht
sollte ich auch wirklich kürzen. Drastisch!
Wenn ich die Listen vereinfache, die theoretischen Hinweise
streiche, die Tabellen vereinfache, verringert sich wahrscheinlich der
Manuskriptumfang auf 100 Seiten und der verlegerische Aufwand (Illustrationen
sind ja auch kaum notwendig) doch auf ein Minimum.
Ich vermute, dass der Verlag doch überhaupt kein Risiko
einginge, wenn er beispielsweise nur erst ‘zur Probe’ eine Auflagenhöhe
druckte, die alle Unkosten rausbringt und vielleicht einen ganz kleinen Gewinn.
Diese Mindestauflage wird m. E. doch auf jeden Fall verkauft. Und dann kann
man weitersehen. Wenn selbst normale Tauchbücher gehen, wie sie fast jeder größere
Verlag heraus bringt oder spezielle Werke wie die dickleibigen zur Tauchmedizin
- sollte dies mit etwas Einmaligem, von allen Begrüßtem nicht möglich sein?
...
Könnten Sie noch einmal so freundlich sein und sich mit
dem Projekt beschäftigen. Nach wie vor sähe ich es gern in Ihrem Verlag
untergebracht. Im Fall positiver Erwägungen bitte ich um telegrafische
Nachricht, etwa: Brief folgt oder: Bitte um Geduld, beraten noch. Über dem
normalen Postweg vergehen sonst wieder mindestens fünf Wochen.
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Wenn ein
Telegrammbote am Gartentor klingelt,
kann seine ausgelieferte Mitteilung Unheil ankündigen,
aber auch, wohl seltener, von Vergnüglichem berichten. Jener Herr aber, der am
17. Dezember vor der Tür steht, ist praktisch ein verfrühter und als Postbote
getarnter Weihnachtsmann. Sein Geschenk ein schmales Zettelchen: „ihr
vorschlag 4. Dezember erwaegenswert brief folgt albert mueller verlag“
Rüschlikon, 9. Januar 1979 / Von: Albert Müller Verlag
„Ihr Vorschlag vom 4. Dezember scheint uns tatsächlich
erwägenswert. Sehen wir für den Moment von den Stellungnahmen der Fachleute ab
und stellen wir rein verlegerische Erwägungen in den Vordergrund:
1. Auflage: Wir sollten eine Auflage von mindestens
4000 Exemplaren absetzen können. Das Buch muss also so gehalten sein, dass es
sowohl den Anfänger wie auch den passionierten Taucher anspricht. Auch dann
wird es sich in unseren Erfahrungen eher langsam absetzen, doch würde uns das
nicht stören, wenn man im Verlauf einiger Jahre auf die besagten 4000 Exemplare
zu kommen hoffen darf ...
2. Umfang: Wünschbar wäre ein Umfang von ca. 140
Textseiten. Sie dürfen nicht so klein gedruckt sein, dass die Lektüre mühsam
wird, aber auch nicht gerade Altersgroßdruck! Als Richtwert gilt: 2000 Zeichen
pro Buchseite.
3. Illustrationen: Sie verteuern zwar das Buch, sind
aber andererseits eine große Verkaufshilfe. Wir würden uns 16 Seiten
Illustrationen vorstellen und zwar schwarzweiß Fotografien und/oder instruktive
Zeichnungen, Diagramme etc.
Könnten Sie ihr Buch entsprechend diesen Gesichtspunkten
umbauen?“
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Berlin, 16. Januar 1979 / Albert Müller Verlag
Es freut mich sehr, dass vielleicht doch noch eine Veröffentlichung
in Ihrem Verlag möglich ist. Doch zu Ihren Fragen:
1) Ich glaube nicht, dass eine Mindestauflage von 4000 erst
im Laufe einiger Jahre abgesetzt wird. Der VDST als größte
Sporttauchervereinigung der BRD hat 12 000 Mitglieder. Daneben gibt es
mindest noch einmal so viel Taucher, die in anderen nicht VDSTeigenen Verbänden
organisiert sind. Weiterhin kommen m. E. auf jeden organisierten noch ein
oder zwei so genannter ‘wilder’ Taucher. Nimmt man die noch nicht mit
einbezogenen Taucher der Schweiz und Österreichs hinzu, so ergibt die
Hochrechnung eine Zahl von mindestens 50...70 000 potenziellen Lesern. Wenn
Ihren Erfahrungen nach Tauchbücher dennoch nicht recht ‘gehen’, liegt es
wohl einfach daran, dass für jeden Titel viel zu viel Alternativ- und
Konkurrenzangebote auf dem Markt sind. Viele Taucher beispielsweise werden den
schmalen Neptun-Band über Tauchmedizin dem Werk Ehms vorziehen, obwohl
letzteres das bessere ist. Seit 1958 erschienen allein in deutscher Sprache
sechs Bücher zur Tauchmedizin. Taucherhand- und -lehrbücher bringt gar fast
jeder Verlag heraus. Mein Buch wäre dagegen bisher konkurrenzlos [langsam hängt
mir dieses Wort zum Hals raus].
2) Ich habe zwischenzeitlich schon eine Reduzierung auf 156
Schreibmaschinenseiten vorgenommen. Das entspricht zufällig dem von Ihnen
vorgeschlagenen Umfang von 140 Textseiten a 2000 Zeichen. Hinzu kämen aber noch
15 bis 20 Buchseiten ohne Text für eigene Eintragungen. Ein wünschenswertes
Buchformat, wegen des Listencharakters, wäre ein Format von 10 cm Breite
und 20 cm Höhe. Ließe sich das machen?
3) Die 16 Seiten Illustration sind möglich und
können von mir angefertigt oder besorgt werden: ca. Für 6 Seiten Zeichnungen
(Ausziehtusche auf Transparentpapier), der Rest Schwarzweißfotos 13x18 cm zur
Auswahl.
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Nun wird es ernst,
denn den nächsten Brief unterzeichnete A. Recher, der
Chef:
Rüschlikon, 30. Januar 1979 / Von: Albert Müller Verlag
„Was Sie in Ihrem Brief vom 16. Januar schreiben, überzeugt
uns im Prinzip. Wir wollen das Buch also machen. Schicken Sie uns das
Manuskript, wie es jetzt ist? Der Vertrag folgt nachher (kann er mit Ihnen
direkt erfolgen oder über eine Agentur?)“
Die Überarbeitung und Stellungnahme war im Prinzip fertig
und sollte am nächsten Tag auf die Post gebracht werden, als ein zweites
Telegramm aus Rüschlikon eintrudelte: „vermissen antwort auf unser schreiben
30. Januar stop ist ueberarbeitung fertig wann koennen wir manuskript
erwarten“
Berlin, 28. Februar 1979 / An: Albert Müller Verlag
Leider verzögerte sich die Rücksendung des Manuskripts
etwas, da ich es noch einmal gründlich durchsah, teils neu schrieb und gleich
Anmerkungen und Auszeichnungen zur Gestaltung mit einarbeitete bzw. dazu
separate Anlagen anfertigte. Ich betrachte damit die vorliegende Fassung vom
Manuskript her als abgeschlossen.
Die Tabellen stehen sämtlich auf separaten Seiten, so dass
sie aus dem laufenden Text genommen und zu einem Tabellenmanuskript
zusammengestellt werden könnten. Die Seitennummerierung ist nicht durchlaufend,
da ja etliches den Kürzungen zum Opfer fiel.
Die vorgesehenen 15 Fotos, 10 Zeichnungen (wenn Sie Ihnen
nicht zusagen, können Sie die ja notfalls umzeichnen lassen) und das kurze
Bildunterschriftenmanuskript folgt in etwa 4 Wochen.
Den Vertrag können Sie mit mir abschließen. Ich
benötige jedoch für mich zwei Exemplare, da ich eines unserem Büro für
Urheberrechte überlassen muss.
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Am 1. März 1979
schicke ich
Brief und Manuskript auf die unsichere Reise in Richtung
Westen und rufe gleich auch noch im Verlag an, um die Texte zu avisieren. In Rüschlikon
wartet man - Woche um Woche. Ende des Monats formuliert Frau Jacober eine
besorgte Rückfrage:
„Am Telefon sagten Sie uns seinerzeit, Ihr überarbeitetes
Manuskript sei unterwegs. Da es immer noch nicht angekommen ist, fangen wir an,
uns ein bisschen zu beunruhigen. Wann haben Sie denn abgeschickt? Falls es
verloren gegangen sein sollte, hätten Sie dann eine Kopie, die wir vielleicht
bei Ihnen abholen lassen könnten?“
Ich rufe abends gleich an und teile dem freundlichen
Anrufbeantworter des Verlages mit, das Manuskript ist am 1.3. abgeschickt
worden, eine Kopie ist vorhanden und dass ich um die Mitteilung eines
entsprechenden Termins bitte. Am 16. April dann ein Telegramm: „sendung 1.
maerz angekommen danke“.
Anderthalb Monate für den Postweg von Berlin nach Zürich.
Na ja, für die Postüberwacher galt wohl nicht das uns allenthalben gepredigte
„So wie wir heute arbeiten, werden wir Morgen leben!“ Oder vielleicht doch?
- die Geschichte ist ja mitunter ironisch . . .
Berlin, 10. Mai 1979 / An: Albert Müller Verlag
Die Illustrationen werden Sie hoffentlich schon erreicht
haben bzw. müssen in den nächsten Tagen eintreffen. Größere Terminüberschreitungen
sind eigentlich nicht meine Art. Wegen des vom Wetter her schrecklichen Frühjahrs
bin ich aber leider nicht eher dazu gekommen, die noch fehlenden Aufnahmen
anzufertigen.
Die Illustrationen bestehen aus 34 Fotos, 9 Blatt
Strichzeichnungen und dreieinhalb Seiten Bildunterschriften. Sollte das eine
oder andere überhaupt nicht zusagen oder von der Gestaltung her nicht ins
Layout passen, so lassen Sie es ruhig streichen. Nur bei den Handzeichen und zum
Thema Erste Hilfe geht das absolut nicht. Ich möchte erinnern, dass die
Abbildungen möglichst im laufenden Text untergebracht werden sollten.
Haben Sie schon etwas bezüglich eines
Verlagsvertrags veranlasst?
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Der Vertrag
Am 21. April 1979 kommt endlich der Vertrag, datiert mit
dem 9. April und dazu ein Anschreiben gleichen Datums: „Ja, nun ist Ihr überarbeitetes
Manuskript endlich angekommen: besten Dank! Wie Sie wissen, hatten wir es im
Herbst dieses Jahres bringen wollen, doch reicht dazu die Zeit vielleicht jetzt
nicht mehr. Wir bringen es aber so rasch wie möglich und die im beigelegten
Vertrag genannte Frist, Ende 1980, bedeutet lediglich eine Sicherheitsmarge.
Wir wenden uns gerne an Sie, wenn wir wegen Text und
Illustrationen noch Fragen oder Schwierigkeiten haben.
Würden Sie bitte ein Exemplar des Vertrages unterschrieben
an uns zurückschicken? Und uns gleichzeitig angeben, wohin der Vorschuss überwiesen
werden soll?
Und nun hätten wir gerne von Ihnen noch folgendes
Material, das wir brauchen werden, wenn wir Ihr Buch unseren Vertretern
vorstellen werden und außerdem für Werbezwecke:
- eine Kurzbiographie (eine halbe bis eine Seite)
- ein Bild
- Angaben, ob Sie schon publizistisch waren und wo (auch
Zeitschriftenartikel wären hier nützlich)
- wenn Sie schon Bücher herausgebracht haben,
Pressestimmen dazu.“
Beilage: Vertrag 3-fach
Ausgestellt am 9.4., in Rüschlikon eingeliefert am 9.4. (wie der Stempel
auf dem Versandumschlag belegt) und endlich eingetrudelt in Mahlsdorf am 21. Mai
1979. Vier bis fünf Wochen benötigen wieder die Volkskontrolleure, um endlich
die Sendung als in den entsprechenden Akten registriert und dann für mich
„Empfang genehmigt“ durchzulassen!
Weil die Verträge, wie gesagt, fast sechs Wochen brauchen,
um mich zu erreichen, kreuzen sich noch einmal Briefe, wurden von Rüschlikon
aus am 22. Mai 79 erneut drei
Vertragskopien in Marsch gesetzt und ich wiederholte am 22. Juni ebenso die
Auflagen des Büros für Urheberrechte.
Ein Verlagsvertrag für einen Ostautoren mit einem
Westverlag ist - wenigstens für mich - schon etwas Besonderes. Da sieht man
leicht darüber hinweg, wie ungünstig er eigentlich für mich ist. Überlegungen,
darüber zu verhandeln (und fast alle Verträge sind verhandelbar), kommen mir
nicht eine Sekunde. Ich bin froh, überhaupt ein Buch im Westen veröffentlichen
zu können! Denn meines Wissens wäre ich damit der erste Sporttaucher aus dem
Sozialismus, der ein Tauchbuch „beim Klassenfeind“ publiziert!
An diesem Vertrag stört mich weniger die
Festlegung, dass der Verlag alle denkbaren Rechte für sich vorbehält oder dass
ich mich verpflichten soll, meine weiteren Werke stets zuerst dem Verlag
anzubieten. Eher die Honorarfrage. In der DDR gilt dazu: 10 % des Ladenpreises
je verkauftes Exemplar. Der Müller Verlag sieht vor: 7,5 % vom
Buchhändler-Nettopreis und der liegt noch 35 % unter dem Ladenpreis! Aber geht
es hier um Gewinn? Das gedruckte Buch ist das Ziel, zumal das im Westen! Und
vielleicht öffnet es - wie ich vermutlich da schon zu hoffen begann, auch einen
Weg dahin?
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Berlin, 22. Mai 1979 / An: Büro für Urheberrechte
Hiermit bitte ich um die Genehmigung zur Veröffentlichung
des oben genannten Titels im Schweizer Albert Müller Verlag. Eine Veröffentlichung
dieses Titels in der DDR ist unmöglich, da die Ausübung des Tauchsports in der
DDR nur im Rahmen der GST erfolgen darf, sie deshalb besonderen Reglements
unterliegt, denen das Buch nicht folgt. Zum anderen stehen den DDR-Tauchern nur
wenige Tauchgewässer außerhalb der DDR zur Verfügung, keine Tauchreise etc.,
so dass weite Teile des Buches für unsere Verhältnisse nicht zutreffen.
Auch der Versuch, diesen Titel ausschließlich für den
Export herstellen zu lassen, verlief negativ (vergl. Anlage des VEB transpress).
Beiliegend finden Sie den Verlagsvertrag mit Albert Müller
sowie eine Kopie des Manuskripts. Ich werde den Verleger bei Vertragsrücksendung
darauf hinweisen, dass ich den § 9 nicht akzeptiere, da ich meine weiteren
Werke stets zuerst Verlagen in der DDR anbieten möchte und muss.
Berlin, 2. Juni 1979 / An: Albert Müller Verlag
Was bin ich endlich froh, die Sache mit verbindlicher
Zusage, Vertrag und ungefährer Terminangabe ‘unter Dach und Fach’ zu haben.
Hoffentlich hat sich noch keiner, weil Idee und Manuskript nun schon seit
anderthalb Jahren kursieren, dies ‘unter den Nagel’ gerissen und kommt damit
eher auf den Markt. Es wäre wirklich wünschenswert, dass es gelänge, das Buch
noch in diesem Jahr herauszubringen.
Der Vertrag traf übrigens fünfeinhalb Wochen nach Ihrem
Versand hier ein. Er ist jetzt beim Büro für Urheberrechte. Sie können
trotzdem schon anfangen, denn die Genehmigung des Büros kommt mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit.
Paragraph 9 kann ich nicht einhalten, denn ich bin
entsprechend unserer Gesetzgebung verpflichtet, Buchmanuskripte zuerst einem
DDR-Verlag anzubieten. Erst nach Erhalt einer Ablehnung dieses Verlags darf ich
es im westlichen Ausland anbieten. Mit der Überweisung der Anzahlung bitte ich
noch zu warten, bis der Bescheid des Büros eintrifft.
Beiliegend das Exposee für ein weiteres Buch mit dem
Arbeitstitel ‘Abenteuer in der Tiefe’. Mein DDR-Verleger (VEB transpress)
hielt das Ganze zwar für sehr interessant und sicher auch gut verkaufbar, doch
würde es sich für ihn nicht lohnen (kaufmännisch gesehen), da vielleicht die
Devisenausgaben für die auswärtigen Verlagsrechte den größten Teil der
Einnahmen wieder verschlängen. Sähe das in Ihrer Kalkulation anders aus?
Entscheidend wäre auch die Zustimmung von Brockhaus und Kiepenheuer.
Beiliegend ferner die Biografie und
Publikationsliste. Rezensionen zu dem Kinderbuch lagen nicht vor. Binnen zweier
Tage waren alle 30 000 Stück verkauft. Die Verlagssituation ist bei uns
wesentlich anders. Ich lege einen Band bei.
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Büro für
Urheberrechte
Verlagsvertrag mit dem Albert Müller Verlag AG, Rüschlikon/Schweiz,
zu CHECKLISTENBUCH FÜR TAUCHER - Genehmigungs-Nr.: VA-3205-79
„Der uns eingereichte Vertrag zu dem oben genannten
Vorhaben wird mit folgender Auflage, die als Bestandteil des Vertrages zu ergänzen
ist, genehmigt:
‘Alle aus diesem Vertrag resultierenden Zahlungen sind
auf das Konto des Büros für Urheberrechte bei der Deutschen Außenhandelsbank
Berlin, Konto-Nr. 6835-13-82800, zu Gunsten von Herrn Norbert Gierschner, zu
leisten.
Für jede Zahlung ist dem Büro für Urheberrechte eine
Abrechnung in 2-facher Ausfertigung zu übersenden, aus der ersichtlich ist, wofür
die Summe gezahlt wurde (Titel, Autor, Auflagenhöhe, Ladenpreis, Steuern
etc.).’
Wir bitten Sie zu beachten, dass der Erwerb von Exemplaren
über die im Vertrag festgelegte Anzahl von Freiexemplaren hinaus - §§ 6
und 8 - der vorherigen Genehmigung durch unser Büro bedarf.“
Klar, der Bezug von einigen zusätzlichen
Exemplaren würde ja das Honorar und damit die Deviseneinnahmen der Staatsmacht
schmälern . . .
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Es folgte eine Anlage (ein Formblatt Nr. Bm 885/77) zum
Anrecht auf Ausstellung von Valutaschecks:
„Hiermit teilen wir Ihnen mit, dass unser Büro
berechtigt ist, für bei uns eingehende Honorarzahlungen, die sich aus der
Vergabe von urheberrechtlichen Nutzungsbefugnissen (Buchveröffentlichungen als
Direktvergabe eines Autors - ohne Einschaltung eines DDR-Verlages - sowie Beiträge
in wissenschaftlichen und Fachzeitschriften u. Ä.) ergeben, Valutaschecks
an die Berechtigten auszugeben. Die Höhe des Anrechts beträgt 30 % der
eingegangenen Summe. Über den Anteil können Sie bei Gutschrift aus
1. dem sozialistischen Währungsgebiet bei GENEX
2. dem nichtsozialistischen Währungsgebiet bei
INTERSHOP und GENEX mit Hilfe von Valutaschecks verfügen.“
Weiterhin folgt eine genaue Beschreibung aller Modalitäten zur
Entgegennahme der Valutaschecks, einschließlich der Öffnungszeiten des BfU
(Donnerstag 9-12 und 14-16 Uhr). Auszugweise heißt es da:
„In Ausnahmefällen erfolgt der Versand von Valutaschecks
mit der Post durch Einschreibsendung. Dazu ist eine Risikoerklärung des
Berechtigten dem BfU zu übersenden und der Gegenwert auf das Konto des BfU, Nr.
6835-13-82800 bei der Deutschen Außenhandelsbank AG., Berlin, Cod.-Nr. 329/4 zu
überweisen. Außerdem ist die Personalausweisnummer mit römischer Vorziffer
mitzuteilen.
Bei Eingängen aus dem NSW ist zu beachten, dass für
Gutschriften aus der BRD, WB, Finnland, Indien und Ägypten ein Aufschlag in
Höhe von 15 % der beantragten Schecksumme zu zahlen ist. Diese
Regelung gilt auch für den Einkauf bei GENEX.
Die Ausstellung eines Valutaschecks ist unserem Büro ca.
20 Tage vor Ihrem Besuch unter Angabe Ihrer Personalausweisnummer mit römischer
Vorziffer zu beantragen.
Der Mindestbetrag für einen Valutascheck zum Einkauf bei
INTERSHOP ist 100,- VM [Verrechnungsmark]; es sei denn, das Valuta-Anrecht
bleibt unter diesem Betrag.
Der Mindestbetrag für ein Valuta-Anrecht sollte nicht
unter 10,-VM liegen.
Die Gültigkeit eines Schecks beträgt 6 Monate,
gerechnet vom Ausstellungstag, auch über das Kalenderjahr hinaus.
Die Ansprüche auf das entsprechende Valuta-Anrecht
müssen bis zum 30.11. eines jeden Jahres geltend gemacht werden. In
Ausnahmefällen können Ansprüche zum Zwecke des Ansparens (Kauf eines größeren
Gegenstandes) aufgrund einer Mitteilung an das BfU in das Folgejahr übertragen
werden.“
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Ach ja, wir Berliner
mit (wenn auch seltenem) BfU-Devisenzugang haben es gut.
Alle anderen Autoren müssen aus der Provinz anreisen, um Donnerstag zwischen 9
und 16 Uhr ein Anrechtschein auf ihr eigenes Geld in Empfang zu nehmen. Um die
umständlichen Büroparagraphen zum Umgang mit „Bezugsscheinen auf
Westwaren“ ein wenig plastischer zu illustrieren, ein Beispiel: Ein
westdeutscher Verlag zahlt ein Honorar von 1000 DM an das Büro ein. Der
Autor erhält diese 1:1 umgetauscht in Mark der DDR auf sein Konto. Er kann
von dieser Summe 30 % = 300 DM als Valutascheck beantragen. Also zahlt er
von seinen 1000 (300 + 15 %) 345 Mark der DDR wieder ein und erhält dafür
einen Valutascheck über 300 DM, den er nur bei Genex (Waren aus
„sozialistischer Fabrikation“) und im Intershop einlösen darf. Also nie
Bargeld und die Handelsspanne - sagen wir wenigstens 30 % - auch noch an
den Staat.
Die vereinfachte Schlussrechnung: 1000 DM West
verwandeln sich für den Autoren in (700 - 45) 655 Ost und einen Valutascheck
über 300 DM. Dem Staat bleiben über Büro, Bank und Shop für den Gegenwert von
655,- Ost praktisch 790,- West (700,- + 30 % Handelsspanne). So klappt die
Staatsmacht zwei Fliegen: einmal die fast perfekte Kontrolle ihrer Autoren,
einschließlich der Möglichkeit zur Anklageerhebung wegen Devisenvergehens, falls
sie das Büro und ihre Genehmigungspraxis ignorierten. Prominentestes Beispiel:
Stefan Heym! Zum anderen lässt sie so ein weiteres Tröpfchen in ihr stets weit
geöffnetes Devisenportefeuille rieseln.
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Berlin, 22. Juni 1979 / An: Albert Müller Verlag
Da unsere Schreiben sich kreuzten [jenes vom 22. Mai, indem
sich noch einmal drei unterschriebene Verträge befanden, da man diese für abgängig
hielt], wissen Sie bereits, dass die Verträge zwar merkwürdigerweise etwas
lange, aber nicht verloren gingen. Hoffentlich ist meines mit den
bibliographischen Daten und dem Exposee „Abenteuer in der Tiefe“ ebenfalls
wohlbehalten angelangt. Das noch ausstehende Bild folgt mit der nächsten Post.
So, zum Vertrag ...
Im Lauf der Monate wechseln noch einige Briefe zwischen Rüschlikon
und Berlin.
Das aufregende Jahr 1979 geht zu Ende, wie es immer so
geht: viel zu schnell und oft zu feucht.
Am 15. Februar 1980 ruft mich Herr Geier an. Er
ist am Müller Verlag der für meinen Titel zuständige „Redaktor“. Ich erfahre zum
einen, dass das Buch Ende März/Anfang April erscheinen wird. Druckfahnen zum
Korrekturlesen werde ich schon aus zeitlichen Gründen nicht erhalten, man hat
allerdings Herrn Dr. Ehm und den 2. Vorsitzenden des Württembergischen
Landestauchverbandes damit beauftragt. Es geht dabei auch um den Vergleich der
Tabellen und Firmennamen, ob genannte Produkte überhaupt in der BRD erhältlich
sind.
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Das Anliegen des
Buches
steht im Vorwort: Wer ist noch nicht ohne das Gefühl,
trotz angestrengten Kopfkratzens, großem Palaver und neu aufgestellten Listen
irgend etwas Wichtiges vergessen zu haben, in den Urlaub oder auch nur am
Wochenende zum Tauchen gefahren? Wer hat noch nicht einen Tauchgang geplant oder
seine sieben Container - von Sachen lässt es sich bei Tauchern schlecht
sprechen! - gepackt, ohne die Befürchtung, etwas vergessen zu haben? Und wer
hat noch nie etwas vergessen?
Wenn auch Stress, Eile und 35 Grad im Schatten
entschuldigen mögen, so bringt indes selbst die beste Erklärung nicht einmal
den spillerigsten Dichtungsring herbei.
Hier nun soll das vorliegende Checklistenbuch Berater und
Helfer sein. Freilich: das Denken kann niemandem abgenommen werden, denn die
individuellen Möglichkeiten und äußeren Situationen sind zu unterschiedlich,
um allen eine in allen Fällen zutreffende Anleitung à la „man nehme“ geben
zu können. Jeder wird sich das Buch teilweise selbst erarbeiten müssen,
beispielsweise durch Ergänzen der Listen und Vergleiche, was an der See nun
wirklich gebraucht wurde. Doch checkt man nun vor jedem neuen Unternehmen die
entsprechenden Kolonnen durch und findet alles okay, ist wenigstens von der
Planung her der Tauchgang so gut wie gelaufen. Trotz 35 Grad im Schatten!
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Darüber hinaus möchte das Buch mit seinen Empfehlungen
und Tabellen ein nützliches Nachschlagwerk für diverse Situationen sein, wo
man seiner Erinnerung nicht mehr recht traut oder auf zig separat mitgeführte
Listen und Handbücher verzichten möchte.
Der vorliegende Band soll und kann keine Prachtausgabe für den Bücherschrank
sein. Allerdings muss er auch nicht im Kofferraum zwischen Reserverad und noch
nasser Pressluftflasche liegen. Der Autor hofft vielmehr, dass das
Checklistenbuch mit zu den unentbehrlichen Papieren legt. Geht es hinaus auf
See, empfiehlt sich nach dem Checken die Unterbringung in einer vor Spritzwasser
schützenden Plastiktüte.
Wie schon erwähnt, sollte man die Listen
entsprechend eigener Bedürfnisse und regionaler Sicherheitsvorschriften
modifizieren. Mit spitzem und nicht zu hartem Bleistift werden Stückzahlen
eingetragen, Posten gestrichen, neue hinzugesetzt, Adressenverzeichnisse und
eigene Listen aufgestellt und so weiter. Wenn der Umfang nicht ausreicht und
zusätzliche Listen notwendig oder schon verwendete häufig auszutauschen sind,
lassen sich separate (auf das Buchformat zurecht geschnittene) Seiten einlegen
und mit einer dünnen Büroklammer oder mit Klebestreifen anheften. So wird aus
dem vorliegenden Band sehr rasch ein maßgeschneidertes Buch in Form einer
individuellen Gedächtnishilfe und eines Ratgebers.
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Mehrere Sportsfreunde halfen dem Autor mit einer kritischen Durchsicht des
Manuskripts. Es sei an dieser Stelle deshalb neben den Herrn Aschemann, Ehm,
Grieshaber, Paschke, Reinhard und Ryrko vor allem auch Peter Teichmann und
Manfred Morzuch für ihre vielfältige Unterstützung gedankt. Dennoch
betrachtet der Autor die Arbeit an dem Checkbuch nicht als abgeschlossen. Die
Entwicklung schreitet weiter, die Erfahrungen wachsen täglich. Um das Buch auch
künftig so aktuell und praxisnah wie möglich allen Sporttauchern zur Verfügung
stellen zu dürfen, bittet er um weitere Hinweise und Verbesserungsvorschläge.
Es wird damit nicht nur ihm, sondern uns allen geholfen.
Inhalt
Notfalltafel und Tabellen (u. a. Nullzeiten,
Dekompressionszeiten einschließlich Nullzeiten, Tabellen für
Wiederholungstauchgänge, Tauchen in Bergseen und Tauchen und Fliegen,
Tiefenanzeigedifferenz und Luftverbrauch in Bergseen, Rekompressionsbehandlung).
1. Planung (Reisen). 2. Ausrüstung (von der
Taucherausrüstung über Erste-Hilfe-Set, Foto-, Film- und Zeltausrüstung bis hin
zum Werkzeugkasten). 3. Tauchen einschließlich Tauchen unter besonderen
Bedingungen wie Dekotauchgänge und Boots-, Strömungs-, Nacht-, Eis- und
Höhlentauchgänge und Zwischenfälle. 4. Unfälle und Erste Hilfe mit dem ABC der
Ersten Hilfe. 5. Formeln und Daten. 6. Kommunikation mit dem Taucherhandzeichen,
Internationalen Seefahrtssignalen und der Vokabelsammlung. 7. Kontrolle und
Wartung der Ausrüstung. 8. Anschriften / Telefonnummern und 9. dem
Quellenverzeichnis mit 49 bibliografischen Angaben (alles Bände übrigens, die
sich einst in meiner Sammlung stapelten).
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Das Buch ist nun
gedruckt
Am 18. März 1980 werden 10 Belegexemplare vom Verlag an
mich in Marsch gesetzt! Und Anfang April hole ich aus dem zentralen
Paketlagerkasten die
Sendung mit den schönen bunten Büchern. Ich bin aus dem Häuschen
vor Freude. Natürlich, die Werbung auf dem Klappentext ist mir dann doch ein
bisschen zu knallig: „Von einem erfahrenen Sporttaucher und langjährigen
Experten zusammengestellt, bedeuten die vielfältigen Checklisten für alle
Taucher eine große Erleichterung in fast jeder nur denkbaren Situation - und
bald werden auch Sie sich fragen, wie es eigentlich bisher ohne dieses
unentbehrliche Handbuch ging. Der ‘Gierschner’: Garant für Sicherheit und
Erfolg beim Tauchen.“
Ich wasche meine Hände in Unschuld, mit all den Werbemaßnahmen, Klappentexten,
Rückseitentext, Waschzettel, aber auch mit dem Titel „Sicherheit für
Taucher“ habe ich nichts zu tun und wurde nicht gefragt. Und die Bearbeitung
hat gewiss verbessert, aber zu den unvermeidlichen eigenen Fehlern (es gibt
keine hundertprozentig korrekten Sachbücher) haben sich dadurch auch neue
gesellt. Also tippe ich wieder in die Maschine:
Berlin, 28. April 1980 / An: Albert Müller Verlag
Leider haben sich, wie schon befürchtet, durch die
verlagsseitig veranlassten Änderungen einige Fehler eingeschlichen, von denen
der wesentlichste (der bisher entdeckten) die Unterbringung der Überschrift zu
3.3. auf Seite 55 ist, die aber unbedingt nach der Tabelle A stehen muss (Seite
58)! usw., usw. einschließlich meiner naiven Anfrage: Lässt sich nicht ein
kleiner Berichtigungszettel drucken (auch mit den anderen Korrekturen) und in
die noch nicht verkauften Exemplare einlegen? Gerade bei einem für Laien so
schwierig zu durchschauendem Text (Grafiker und Setzer müssen sich auch ganz
schön geplagt haben) hätte man sich doch mit den Korrekturfahnen das Amen des
Autors einholen sollen. Als Autor sieht man natürlich nicht
die Argumente des Verlags, weshalb das unterblieb, sondern nur, dass die
Leser denken: was hat der da für ein Mist verzapft! Und natürlich: das Buch
ist zwar sehr leicht, aber zu groß und zu unhandlich. Also doch was für den Bücherschrank!
Von diesen Dingen abgesehen, ist es ein sehr schönes,
ordentliches, originelles Buch geworden. Ich habe mich riesig gefreut und gleich
spontan nach dem Öffnen der Belegexemplarkiste herumtelefoniert und Freunde und
Verwandte zu einem kleinen Fest eingeladen. Um den ‘Stapellauf’ zu begießen
... Der Preis [36,- DM] ist natürlich für unsere Verhältnisse astronomisch.
Mit getrennter Post geht für Ihre Hausbibliothek mein Typenbuch
‘Tauchboote’ an Sie ab. Es erschien wenige Tage vor dem ‘Sicherheit für
Taucher’ und kostet ebenfalls - trotz der 308 Seiten, 300 Abbildungen, großformatig,
Kunstdruckpapier und mit einer zweiten Farbe - 36,- Mark. Dennoch: alles in
allem bin ich sehr zufrieden und Ihnen dankbar, dass Sie es mir ermöglichten,
ein solches Buch zu publizieren und es in guter solider Aufmachung
herausbrachten. Dies noch einmal, um Missverständnissen vorzubeugen, weil ich
einiges bemängelte. In unserer Verlagspraxis ist es ein gängiger Spruch, dass
Bücher erst in der dritten Auflage so richtig fertig und fehlerfrei seien. Ich
beginne mich langsam daran zu gewöhnen . . .
Falls meine Reise genehmigt wird, hätte ich den
10. und 11. September für eine Zwischenstation in Zürich eingeplant. Ich bin
gespannt. Es telefoniert sich übrigens recht gut mit Zürich und ist per
Durchwahl so unproblematisch wie teuer. Eine Minute 1,90 Mark (entspricht dem
durchschnittlichen Lohn von einer halben Stunde Arbeit).
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Rüschlikon, 22. Mai 1980 / Von: Albert Müller Verlag, A.
Recher
„Ihr Lob für das im ganzen sehr schön und vor allem gut
gewordene Buch freut uns natürlich sehr - das Lob geht natürlich vor allem an
Herrn Geier, unsern Redaktor, sowie an Herrn Kleinschnittger, unsern
Herstellungsleiter ... Aufgrund Ihres Briefes habe ich festgestellt, dass -
entgegen unserer sonstigen Usance - kein ‘Gut zum Druck’ an Sie gesandt
wurde. Dies hätte sich natürlich gerade bei einer komplizierten Materie, wie
der Ihren, als äußerst wünschenswert aufgedrängt. Auf Rückfragen sagten mir
die damit befassten Mitarbeiter, es sei aus Zeitproblemen (komplizierter und
damit langwieriger Satz; Problem der postalischen Verzögerungen) beim besten
Willen nicht möglich gewesen. Herr Geier hat sich aber eine riesige Mühe
gegeben, damit möglichst keine Fehler im fertigen Buch drin sind - mit sehr
viel Rückfragen an mit uns befreundete Tauchexperten, die von Ihrem Buch
wohlgemerkt sehr begeistert sind ...
Falls nicht noch effektiv gefährliche Fehler auftauchen, möchten
wir von der von Ihnen vorgeschlagenen Beilage eines Korrekturblattes absehen -
da dies technisch schwierig und damit auch teuer ist; alle Bücher sind fertig
aufgebunden und in einer Plastikfolie eingeschweißt, zu einem guten Teil auch
bereits schon verkauft ...
Angesichts des sehr komplizierten Satzes, der
Bilder und des redaktionellen Aufwandes, erscheint uns der Preis gerechtfertigt
(wohlgemerkt auch kalkulatorisch notwendig). Der Verkauf war sehr gut - noch
ohne große Werbung (die erst anläuft) im ersten Anlauf ca. 25 % der Auflage!“
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Gewiss, ich aber
sehe
schon Dutzende von Lesern vor meinem Buch sitzen und süffisant
bemerken, dies oder jenes sei ja nun wirklich Quatsch! Also verfasse ich eine
Art Rechtfertigung und Berichtigung und sende sie Ende Juni an die Redaktionen
der vier deutschsprachigen Tauchsportmagazine:
„In eigener Sache: Gierschner, Checklistenbuch
‘Sicherheit für Taucher’. Der Autor bat uns, folgendes mitteilen zu dürfen:
Er hatte weder Einfluss auf die Aufmachung des Buches, seinen Titel, die
Werbetexte noch Gelegenheit, einige der anderenorts vorgenommenen Korrekturen zu
korrigieren. Dieser Band ist weder Lehrbuch noch Vorschriftensammlung, sondern
ein Checklistenbuch zur Kontrolle,
ob etwa bei der Planung und Durchführung von Tauchgängen, Reise etc. auch
alles Notwendige berücksichtigt wurde. Daneben soll es unterwegs als Ratgeber für
diverse Situationen, Tabellensammlung und Nachschlagewerk (Signale, Vokabeln
etc.) dienen; dies um Missverständnisse vorzubeugen.“
Nun folgen einige Korrekturhinweise und der Text endet mit:
„Das Buch ist wirklich eine absolute Neuheit. Es gibt nichts Vergleichbares
zum ratsuchenden Abgucken. Nun beißen aber nicht nur den letzten, sondern
manchmal auch den ersten die Hunde. Schreiben Sie mir bitte, was Sie davon
halten, was vielleicht unklar ist oder was noch verbessert werden könnte. Denn
wer will schon gebissen werden?“ - Gedruckt hat es aber keiner!
Etliche Zeit nach der Veröffentlichung erhalte ich
vom Verlag ein Dutzend Besprechungsbelege. Gewöhnlich kommen sie aus
Redaktionen, in denen sicher kaum ein Taucher sitzt. Um aber keinen Patzer zu
begehen und gewiss auch, weil es bequemer ist, begnügt man sich mit
auszugsweisen Nachdrucken des „Waschzettels“ (legen Verlage zur Vereinfachung
wunschgerechter Rezensionen den ausgestreuten Rezensionsexemplaren bei) und des
Klappen- und Umschlagtextes. Und ein Klappentext, klar, lobt immer Buch und
Autor über den grünen Klee. Der Sinn des Buches - aus Sicht des Verlags - ist
schließlich Umsatz.
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Die Rezensionen
stehen in
so illustren Blätter wie Int. Bodensee Nachrichten,
Bolingen (1.8.80) - Reisejournal, Linz (3/80) „Das Buch, klein genug, um
problemlos im Reisegepäck oder Handschuhfach Platz zu finden, verdient
unbedingt Verbreitung!“ - Verein für Naturwissenschaften und Technik, Düsseldorf
(4/80) „Ein unentbehrliches Buch für den Sporttaucher, seine Freunde und
nicht zuletzt seinen Lebenspartner“ - Sylt Journal, Westerland (7/80), do.:
„DM 34,80 kostet das Buch, für Sicherheit kein Pfennig zu viel!“ -
Literatur Report, Würzburg (80/81) - Oest. Kalender für Berg, Hütte u.
Energie, Wien (1981), Sch.: „Gierschners komplette Checklisten geben Antworten
auf alle Sicherheitsfragen und sind ein unerlässliches Hand- und Arbeitsbuch für
den Tauchsportler“ - Bücherpick, Bern (2/83) „Es gehört in die Hand jedes
Sporttauchers“ - Team Tauchen, Eschborn (6/1983), Riemann: „Da auch Notfälle
und Erste Hilfe sehr ausführlich erläutert werden, ist dieses Buch jedem
Taucher sehr zu empfehlen“. Und im ekz-Informationsdienst (21/80) rät Kleye:
„Obwohl mehr für den persönlichen Besitz bestimmt - viel Platz zum Abhaken
und Ausfüllen - sollten große Büchereien den Titel vorstellen. (Hinweis nötig,
nichts im Buch unterstreichen!)“.
In der Flaschenpost, Mäanedorf (11/80), schwanken die Tauchbeginner Bordoni und
Perot zwischen Zustimmung und Ablehnung: „Unserer Meinung nach ist das Buch
sicher eine wertvolle Gedächtnisstütze für jemanden, der seine Tauchferien gut
und gründlich vorbereiten möchte. Trotz dieser positiven Aspekte sind auch
einige Mängel zu beanstanden. So wurde zum Beispiel zu sehr ins Detail gegangen,
wodurch das ganze Buch zu lang und zu zeitaufwändig wurde. Auch sind ein großer
Teil der Tabellen für schweizerische Verhältnisse unzulänglich. So glauben wir,
dass dieses Buch nur für denjenigen nützlich ist, der sich auch die Zeit und
Mühe nehmen will, es eingehend zu lesen und durchzuarbeiten. Wer aber bisher
seine Ferien ohne große Probleme organisiert hat, wird kaum dieses Buches
bedürfen.“ Im Aquanaut, Wil (Juni 80) begnügt man sich wieder mit dem
Waschzetteltext. In Tauchen, Hamburg (10/80), äußert K. Fröba: „Dieses
praktische Arbeitsbuch ist Tauchern besonders aus zwei Gründen willkommen. Zum
einen, weil es zu vermehrter Sicherheit bei der Ausübung unseres Sports beiträgt
und zum anderen, weil die Zahl der Sporttaucher von Jahr zu Jahr erheblich
zunimmt - und damit auch die Zahl derjenigen, die noch über wenig Taucherfahrung
verfügen.“
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Der Verriss
Als jedoch in der Submarin ein Verriss auftaucht, schrillen
im Müller Verlag die Alarmglocken. Heinz Käsinger meint nämlich im Juniheft
(1980, S. 11) unter anderem: „ ... Was so groß angekündigt wird,
entpuppt sich bei näheren Hinsehen, vor allem im ersten Teil, als konfuses
Etwas von Tabellen und Listen ... Der Autor versucht Hilfen zu geben für alles,
was mit dem Tauchsport zu tun hat, wie z. B. Planung, Ausrüstung und Tauchen an
sich. Dass dies in Form von Tabellen und Checklisten geschieht, ist nicht sehr
glücklich. Man erwartet handfeste Tipps, wird aber zwischen einem Wust von
Stichpunkten alleine gelassen ... Der Leser weiß nicht so recht, was er mit
diesem Buch anfangen soll ... Darf man reinschreiben, soll man lieber nicht
reinschreiben? Soll man es mitnehmen (dafür ist es mit seinem Leineneinband
nicht gerade geeignet) oder lässt man’s daheim? - Kurz, eine gezieltere, ausführlichere
Gebrauchsanweisung für dieses Buch wäre notwendig.“
Zwar findet man im Müller Verlag diese Besprechung
„unfair, unobjektiv, ja inkompetent“, legt mir jedoch nahe, eine sachlich
abgefasste Erwiderung ohne jede Polemik zu dieser Rezension zu schreiben. Ich
schreibe, zu jener Zeit aber ärgere ich mich noch über jedes negative Wort zu
meinen Texten. Ich habe es wohl bis heute nicht richtig gelernt, dass kein
Mensch nur Zustimmung erfährt und man dies auch aushalten muss - oder sich in
die Wüste verziehen! So bleibt die Sachlichkeit ein wenig auf der Strecke. Ich
telefoniere in dieser Angelegenheit auch noch mit Norbert Schmidt, dem
derzeitigen Chefredakteur dieser Zeitschrift. Norbert sieht es gelassen: „Mach’
dir nichts daraus. Kein gutes Buch ohne Verriss.“
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Meine Stellungnahme oder „Gegendarstellung“ erscheint
einen Monat später im Augustheft. Darin heißt es:
Zur Rezension in Heft 6/1980, S. 11: diese ist
wohl mehr übelwollend als sachgerecht, denn meines Erachtens ist es ein Unding:
etwa ein Listenbuch niederzumachen, weil es anstelle von Tauchtipps und
durchgehendem Text Listen enthält! Ich dachte eigentlich, in ein Checklistenbuch
gehören Checklisten! Oder: An welcher Textstelle bekommen „Nichtdenker ...
komplette Informationen versprochen“? Reine Erfindung Käsingers! Oder: seit wann
sind Checklisten für den, „der überlegt an eine im Buch beschriebene Sache
herangeht“ überflüssig? Also Checklisten für Planungen aller Art, auf Reisen
mitzunehmende Ausrüstung oder Vorbereitungen von Tauchgängen unter besonderen
Bedingungen (z. B. Deko- und Wiederholungstauchgänge, Eistauchen, Höhlentauchen
usw.) - Käsinger hat’s entdeckt -, alles unnötiger Unsinn oder nur was für
Trottel. Oder: im Vorwort heißt es ausdrücklich: reinschreiben, Buch in eine
Plastiktüte stecken, mitnehmen! Ungerührt fordert aber der Rezensent, dass ihm
mitgeteilt werde, ob er reinschreiben und es mitnehmen soll. Sakra, wie denn
noch: per persönlich unter Zeugen gegenzuzeichnendem Einschreiben? Und
letztlich: ein „konfuses Etwas von Tabellen und Listen“ sowie „zu viel
Unnötiges“ meint Käsinger. Das bereits Anfang 1977 in Arbeit genommene
Manuskript sahen schon vor der Drucklegung mindestens 20 namhafte Sporttaucher,
ungerechnet der Gutachter des Verlags und „Testleser“. Keiner fand, dass eine
der im Buch befindlichen Listen unnötig und jeder, dass es eine brauchbare
Arbeit sei. Wenn die Listenfolge wirklich so konfus wäre, warum merkt das erst
Käsinger? Ob der Rezensent überhaupt, wenn schon nicht ins Vorwort, so doch
wenigstens einmal ins Tabellen- und Inhaltsverzeichnis sah?
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Das Ende dieses
Buches
nähert sich mit Jahresschritten, gut abzulesen an den
Honorarabrechnungen des Verlages:
Akontozahlung (Vorschuss) für 3542 gedruckte Exemplare am
16.8.79 (1500 DM=) SFr.
1350,00
Es folgen die Absatzzahlen bis 1989. Aus der
Honorarabrechnung für 1989 (am 31.3.1990) geht hervor, dass im letzten Jahr nur
131 Exemplare verkauft wurden und immer noch 2137 Exemplare im Verlagsbestand
lagern. Aber eine wichtigste Neuerung für mich (die Wende ist in Sicht): Das
Honorar wird nicht mehr an das Büro für Urheberrechte, sondern per Scheck an
Herrn Rolf Rosentreter in Liederbach ausgezahlt.
Rüschlikon, 15. Mai 1990 / Von: Albert Müller Verlag
„Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass der
Absatz Ihres Buches in letzter Zeit stark zurückgegangen ist und wir leider
gezwungen sind, das Buch unter dem Selbstkostenpreis an das Moderne Antiquariat
abzugeben. Aus diesem Grunde möchten wir Sie gerne anfragen, ob Sie an einer
Abnahme der restlichen 2100 Exemplare - oder auch einer Teilmenge davon -
interessiert wären. Der Abnahmepreis beträgt Fr. 3.-- pro Exemplar. Wir
bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können und erwarten gerne Ihre
baldige Antwort.“
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Das Resümee
Gut anderthalb Jahre Arbeit für rund 1000 West- und 2000
Ostmark und 60 Bücher. Diese Summe verdient in jenen Jahren ein Facharbeiter in
zwei Wochen bzw. im Osten in zwei bis drei Monaten. Aus finanzieller Sicht nicht
gerade ein Erfolg. Und in meinem Bücherschrank steht immer noch ein halbes
Dutzend Belegexemplare! Aber die bisherige Praxis meiner Schreibwerkstatt lehrte
mich auch: Ob jede Arbeit sich auch in klingender Münze auszahlt, ist selten
sicher. Aber vielleicht hat gerade dieser Text den Anstoß zu anderen Arbeiten
gegeben, die sich auch finanziell lohnen oder anderweitig von Nutzen sind.
Allerdings: Im Nachhinein wundert es mich doch ein wenig,
wieso die Verlagsleitung im Mai 1980 mitteilt, dass ohne große Werbung bereits
„im ersten Anlauf ca. 25 % der Auflage“ (wenn die Zahlen stimmen, also
über 800 Exemplare) verkauft worden sind, in der Abrechnung aber nur 233 Bücher
als verkauft gemeldet werden? Ein Schelm, der Arges dabei denkt!
* * *
Nun, ein bisschen lang geworden dieser Bericht. Vielleicht
entschuldigt mich ein wenig der Umstand, dass es hier schließlich um mein
erstes „Westbuch“ geht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und da schwelgt
man leicht in Erinnerungen. Überdies hat die Geschichte auch noch eine Moral -
wenigstens für angehende Autoren: Gib niemals auf!
Aus:
Nur tauchen, reisen, schreiben, Teil I
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