Höhlentauchen: Solo - Sachkundig - Sicher
Georg Stauch
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Eine Beschreibung
der Vorgehensweise für das Höhlentauchen, unter besonderer Berücksichtigung
der mentalen Aspekte und der strikten Solokompetenz. Die Gefahren in
Tauchhöhlen werden erläutert sowie die dazugehörigen Überlebensstrategien.
Weiterhin wird die erforderliche Gerätetechnik dargestellt und einige
Gesichtspunkte der Höhlenentstehung und der Höhlenforschung angesprochen.
Zusätzlich ein Dutzend Tauchgangsbeschreibungen in verschiedenen Höhlen
Europas.
Rund 300 Seiten DIN A4 und 90 Schwarz-Weiß-Fotos,
Edition 2014, Softcover mit
farbigem Einband, ISBN 978-3-937522-32-6, gebundener Ladenpreis 34,80 Euro
Textauszüge aus diesem Band:
Kapitelübersicht
-
Leseprobe
(aus der Einleitung
des Verfassers)
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Kapitelübersicht
1. Definitionen und
Vorkommen ● 2.
Warum taucht man in Höhlen? ●
3. Gefahren des Höhlentauchens
● 4. Ausbildung zum
Höhlentaucher ●
5. Technik zum Höhlentauchen ●
6. Gerätebeschreibungen für das Höhlentauchen
● 7. Fertigkeiten für
das Höhlentauchen ●
8. Mentale Fertigkeiten des Höhlentauchens
● 9. Klassifizierung von
Tauchhöhlen ●
10. Organisation und Vorgehensweisen beim
Höhlentauchen ●
11. Notfallstrategien für das Höhlentauchen ●
12. Beschreibung erlebter Gefahrensituationen
● 13. Höhlenrettung
● 14.
Höhlen-Ethik, Diskussion und Schluss ●
15. Begriffe und Literatur
Leseprobe
Ein Buch über Höhlentauchen? Warum? Es
gibt doch schon Bücher zu diesem Thema! Nun ja, aber meine Erfahrung ist,
dass manche Dinge in Büchern über Höhlentauchen nur vom Vorgänger
abgeschrieben wurden, anstelle dass man überlebenswichtige Aspekte
genauestens analysiert, objektiv bewertet und vielleicht sogar als falsch
erkennt und darstellt. Die dogmatisch heruntergebetete „Drittelregel“ ist
ein unrühmliches Beispiel. Wenn man aus diesem Beispiel ableitet, dass auch
andere Sachen und Vorgehensweisen genauso unkritisch übernommen wurden, dann
ist es mit der Literatur über das Höhlentauchen nicht so weit her! Aber es
gibt auch fundierte Literatur. Man merkt dann, dass hier Praktiker am Werk
waren.
Um weitere Beweggründe zum Schreiben
dieses Buches zu erklären, muss ich etwas weiter ausholen und erzählen, wie
ich das Höhlentauchen erlernt habe. Doch aussagekräftiger und kürzer ist
vielleicht die Essenz, wie ich es NICHT gemacht habe: Ich bin NICHT nach
Übersee geflogen, um dort einen Kurs zu belegen, der mich in wenigen Tagen
vom gänzlichen Ignoranten zum perfekten Könner katapultieren soll. Nicht
nur, dass mir damals die finanziellen Mittel fehlten, ich wollte auch
wesentlich intensiver in die Thematik einsteigen, als nur einer Konsum- und
Trendwelle zu folgen.
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Ich habe mich also - Bruchteil um
Bruchteil - an die Materie herangearbeitet. Etliches, was ich ausprobierte,
erwies sich als ungeschickt oder nicht optimal. Wirklich gefährliche
Situationen entsprangen daraus nicht, allenfalls waren sie „unbequem“. Fast
alle kritischen Vorfälle, die ich beim Höhlentauchen erlebte, entstanden
nicht aus unpassender Gerätekonfiguration, sondern aus Selbstüberschätzung!
Während des langen Lernprozesses meiner
Höhlentaucherlaufbahn erlebte ich höchst unterschiedliche Tauchbedingungen.
Deshalb empfinde ich es heute wie damals als notwendig, dass ich möglichst
universell (oder „modular“) auf die vielfältigen Gegebenheiten reagieren
möchte. Folglich
entspricht mein Verständnis für das Höhlentauchen in
den meisten Fällen nicht den üblichen heutigen, vereinheitlichten,
standardisierten Lehrmeinungen und Gepflogenheiten.
Sicherlich wird etliches in diesem Buch
beschriebene auch kontrovers beurteilt werden. Heutige Ausbildungen lehren
meist partnerbezogenes Tauchen. Aber die von mir betauchten Höhlen weichen
in den Grundvoraussetzungen sehr oft von jenen Höhlen ab, in denen sicheres
Partnertauchen stattfinden könnte! Für diese – vom „Ideal“ abweichenden
Höhlen - braucht man oft gänzlich andere „Werkzeuge“ und Vorgehensweisen.
Das geht konsequenterweise bis hin zum „Solotauchen“!
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Festlegungen, Vorschriften, Dogmen,
Verboten usw. sehe ich oft kritisch. Wenn man diese - die Individualität
oder Entfaltungsmöglichkeit teils beschneidenden Dinge - genau betrachtet,
halten einige davon einer genaueren Überprüfung nicht stand! Wieder andere
erscheinen als logisch und nachvollziehbar. Überprüft man Methoden (z. B. Höhlentauch-Methoden),
die als „alleingültig“ dargestellt und angepriesen werden, so komme ich zu
einem ähnlichen Ergebnis: Manches ist gut, ja geradezu hervorragend, anderes
fällt glatt durch.
So habe ich versucht, die mir geeignet
erscheinenden Dinge in einer Art und Weise zu vereinen, die es mir erlaubte,
bis heute ein Kaleidoskop der verschiedensten Aspekte rund um aktive
Wasserhöhlen erleben zu dürfen. Mittlerweile bin ich alleine in Europa in
weit über 100 verschiedenen Unterwasserhöhlen getaucht. Jede hatte ihren
eigenen, ganz besonderen Reiz! Jede Höhle ist unverwechselbar!
Das Tauchen mit Mischgasen wird auch
angesprochen, sofern die Besonderheiten des Höhlentauchens dies erfordern.
Das Mischgastauchen selber detailliert zu beschreiben, würde den
Umfang endgültig sprengen. Hierzu habe ich ein separates Manuskript
erstellt, das gegebenen Falls zu einem späteren Zeitpunkt er scheint.
Ich betrachte das Tauchen in einer
Unterwasserhöhle als Privileg und mich selber als einen Gast in dieser
Sphäre!
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Für wen habe ich dieses Buch
geschrieben?
Zum einen für Taucher, die sich der
Folgen ihres Handelns bewusst sind und dafür die Verantwortung übernehmen.
Gedacht ist es
aber auch für Taucher, die es wagen, über den Tellerrand oder angeblich fest
zementierte Grenzen zu schauen, und diese gegebenenfalls auch überschreiten
wollen - natürlich nicht ohne sich eingehend mit der Thematik befasst und
deren Risiken sorgfältig abgewogen zu haben.
Schließlich habe
ich das Buch für jene geschrieben, die sich aus einem Pool von Erfahrungen
und Ideen „Rahm abschöpfen wollen“, um daraus für sich selber einen Weg zum
Höhlentauchen zu finden.
Natürlich ist alles hier Aufgeführte
nicht nur auf meinem Mist gewachsen, sondern ist auch die Quintessenz aus
vielerlei Quellen, Ratschlägen und Erfahrung anderer Taucher und
Höhlenforscher. Deshalb möchte ich allen danken, die Tipps und Anregungen
gaben, oder jenen, bei denen ich mir allerhand Details abschauen konnte.
Die, bei denen ich also „geistigen Diebstahl“ beging, mögen mir verzeihen…
Ich habe versucht, Fakten und meine Meinung voneinander zu trennen.
Mein Buch setzt bereits ein hohes Maß an
Fertigkeiten und Kenntnisse des „normalen“ Tauchens voraus. Ich werde hier
keinem potenziellen Höhlentaucher beispielsweise das Ausblasen der Maske
oder das Tarieren beibringen wollen. Die Grundelemente des sportlichen
Tauchens – und das ständige Üben und Vervollkommnen dieses Fundaments – sind
vorausgesetztes Basiswissen! Und zwar auf hohem Niveau!
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Damit die Thematik anschaulicher und
nicht zu trocken wird, habe ich einige Tauchgangsbeschreibungen
eingefügt. Vielleicht fällt dem einen oder anderen Leser auf, dass in
manchen der Berichte kein Tauchpartner erwähnt wird. Das war dann auch so.
Diese Tauchgänge habe ich tatsächlich „Solo“ absolviert.
Vielleicht weiß der eine oder andere
Taucher noch etwas zu den Seiten dieses Höhlentauch-Buches hinzuzufügen -
und entspricht so meinem Wunsch, dass dieses Werk allmählich an Wissen
wächst. Die besondere Publikationsform des Verlags Norbert Gierschner
erlaubt das ganz unproblematisch. Und natürlich bin ich nicht nur dankbar
für Tipps und Tricks, sondern auch für berechtigte Kritik! Schwierig nur:
was ist berechtigt?
Ich habe in der Zeit, in der ich dieses
Hobby ausübe, viele Höhlentaucher kennengelernt – aber auch zwei dieser
Bekannten wieder durch Höhlentauchunfälle verloren! Einschlägige Literatur
und zahlreiche Gedenktafeln für verunglückte Taucher, sowie der gesunde
Menschenverstand, sprechen dieselbe Sprache!
Ich habe auch zahllose Geschichten über Beinahe-Unfälle gehört, da war der
Tod ebenfalls nur einen Hauch entfernt.
Doch wenn auch nur ein einziger Leser
aufgrund dieser Lektüre zwei Tropfen Angstschweiß weniger vergießt, dann hat
sich meine Arbeit gelohnt!
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