Höhlentauchführer
Slowenien und
Kroatien
Peter Dietz
Klicken auf Bilder mit Hyperlinks erlaubt eine größere Darstellung, retour via
Browserbutton "zurück"
Slowenien
und Kroatien besitzen abenteuerliche atemberaubende Landschaften: Wälder,
Schluchten, Wasserfälle, bizarre Felsformationen und ganz im Osten das blaue
Meer, die Adria. Postkartenlandschaften! Aber dann ist da noch eine weniger
bekannte geheimnisvolle Unterwelt. Leicht zu besichtigen in begehbaren
Schauhöhlen - verborgen und nur erfahrenen Höhlentauchern zugänglich
Dutzende von Unterwasserhöhlen. Peter Dietz hat einige besucht, aber
wichtiger noch: Er hat die über halb Europa verstreuten Informationen
internationaler Höhlenprofis zusammengetragen und kann so hier ein
eindrucksvolles Bild über das Potenzial betauchbarer Höhlen in Slowenien.
und Kroatien vermitteln. Aber es fehlt auch nicht der warnende Zeigefinger:
Höhlentauchen ist nichts für Anfänger!
128
Seiten mit ca. 100 Schwarz-Weiß-Abbildungen (Fotos, Karten,
Tabellen), Softcover mit farbigem Einband.
Erstauflage/Edition 2013, ISBN 978-3-937522-14-2, EVP
21,80 Euro
Textauszüge aus diesem Band:
Kapitelübersicht -
Leseproben (die Einleitung
der Kapitel 1. und 2. des Buches)
|
nach unten
Bestellung per E-MailAnschrift nicht vergessen!
Kapitelübersicht/Inhaltsverzeichnis (Kapitelnummer
- Kapiteltitel - Seite)
Empfehlungen zum Höhlentauchen 8
Vorbemerkungen 9
Der klassische Karst 10
1. Slowenien 15
1.1 Izvir Bilpa 16
1.2 Divje Jezero 17
1.3 Govic 18
1.4 Markov Spodmol 19
1.5 Izvir Obrh 20
1.6 Pajsarjeva Jama 22
1.7 Planinska Jama – Siphon Pivka 23
1.8 Planinska Jama – Siphon Rak 25
1.9 Izvir Podgrajscice 27
1.10 Izvir Radesice 28
1.11 Die Siphons Sloweniens 29
1.12 Trockenhöhlen – Der Wanderweg von Laze
30
2. Kroatien
37
2.1 Izvor Cetine 39
2.2 Izvor Dobarnice, Izvor Kusa 41
2.3 Izvor Dubanac, Krivac Izvor 42
2.4 Izvor Kukace 43
2.5 Izvor Kubice 44
2.6 Izvor Licanke 45
2.7 Majerovo Vrelo 46
2.8 Izvor Sinjac 48
2.9
Izvor Tounjcica
50
2.10 Vrelo Une
51
2.11 Zeleni Vir
53
2.12 Die Siphons Kroatiens 55
2.13 Trockenhöhlen – Exkursion im Nationalpark Plitvicer Seen
56
nach oben
3. Expeditionsberichte
63
3.1 Beyond the Blue – Crveno Jezero
63
3.2 Vrelo Une 2007 – Zrmanjin Zov
67
3.3 French Expedition in Bosnia 2007–2009
73
3.4 Karst Odyssey, Balkan Cave Diving
Project
2008-2011 84
4. Leitfaden zum Überleben - Grundlagen
& Empfehlungen zum Höhlentauchen
93
4.1 Höhlentauchen - Analyse der Hauptgefahren 95
4.2 Blueprint For Survivel 2.0
97
4.3 Why Solo Diving is Appropriate in UK
Sumps 100
4.4 Redundanzen beim Höhlentauchen 102
4.5 Deep Stops - Pyle Stopps 106
4.6 Verschiedene Konfigurationen für Doppelflaschengeräte
108
4.7 Dekompressionen – ein Diagramm
109
4.8 Das Oxygen Window und seine Auswirkungen auf die Dekompression
109
5. Anhang
113
5.1 Literaturverzeichnis 113
5.2 Geologische Terminologie 114
5.3 Danksagungen für Copyrights 116
6. Verlagsprogramm
oder über den Verlag Norbert Gierschner 117
nach oben
Leseproben
1.
Slowenien
Die Landschaft im Hinterland von Triest, über Slowenien bis zu den
Höhenzügen im Norden von Istrien, ist die Wiege der modernen
Höhlenforschung. Diese beeindruckende Kalklandschaft, der sogenannte
klassische Karst, ist in ihren Dimensionen derartig ausgeprägt und
eindrucksvoll wie sonst nirgendwo anders. Demzufolge widmete sich
die klassische Höhlenforschung Ende des 19. Jahrhunderts dem
Triester Karst, dem Krainer sowie dem Istrianer Karst. Zwischen dem
Planinsko Polje und den Laibacher Moor fanden die Speläologen ein
ergiebiges Forschungsgebiet vor.
Die
Adelsberger Grotte (Postojnska Jama) galt damals mit 20 700 Metern
als die längste Höhle der Welt. Seit 1910 wurden ca. 6000 Höhlen
erforscht und in einem Höhlenkataster erfasst. Nach dem Ersten
Weltkrieg erfolgten vornehmlich die Erforschung der 8 km langen
Kreuzberghöhle (Krizna Jama) mit ihren unterirdischen Seen und die
der Taborska Jama.
Als
nach dem Zweiten Weltkrieg das Gebiet des slowenischen Karstes an
Jugoslawien fiel, erlebte die Höhlenforschung eine Blütezeit mit der
Gründung des Institutes für Karstforschung in Postojna. Der mit 911
Metern tiefste Schacht Sloweniens, der Skalarjevo Brezno, sowie die
5 km lange Skocjanske Jame sind über die Grenzen international
bekannt.
Intensive Studien erforschten die Gesetzmäßigkeiten der
unterirdischen Wasserströmungen des Zirknitzer Sees, die für das
Füllen und Leeren verantwortlich sind.
Im
Jahr 1992 fand in Slowenien die internationale Expedition
F.F.E.S.S.M. zur Erforschung und Kartografierung der
Unterwasserhöhlen statt. Auch die CELADON-Expeditionen in den Jahren
1995 und 1997 war eine Zusammenarbeit slowenischer und französischer
Taucher unter Leitung von Frank Vasseur. Der Italiener Luigi Casati
besuchte das Land im Jahr 2000 und veröffentliche die Ergebnisse auf
seiner Website.
Auch
der Schweizer Forschungstaucher Oliver Knab unternahm im Jahre 2007
eine Erkundungsexpedition nach Slowenien. Die Ergebnisse dieser
VRELO 2007 Expedition wurden in einer wissenschaftlichen Zeitschrift
veröffentlicht (siehe Literaturverzeichnis). Die dabei angefertigten
Pläne der Karstquellen wurden von Frank Vasseur zusammen mit seinen
eigenen Kartografierungen publiziert.
In
Slowenien ist Höhlentauchen nicht genehmigungspflichtig, es bestehen
aber nachfolgend genannte Beschränkungen.
- Im
IZVIR DOBLICICE und im IZVIR MRZLEK besteht ein Tauchverbot.
- Ein
Tauchgang im DIVJE JEZERO ist bewilligungspflichtig und der IZVIR
PODRAJSCICE liegt auf einem Privatgrundstück. Es ist eine
Genehmigung des Schlossbesitzers, Ira Zorko aus Ljubljana,
notwendig!
2. Kroatien
Dieses atemberaubende Land ist unter dem Aspekt des Höhlentauchens
TERRA INCOGNITA! Es gibt dort diverse unberührte
Karsterscheinungen, kaum betauchte Vauclusequellen und faszinierende
Unterwasserhöhlen unterschiedlichster Ausprägung. Einige dieser
Karstquellen gehören zu den weltweit tiefsten und beeindruckendsten
ihrer Art. Dazu zählen die VRELO UNE, IZVOR KUPE und SINJAC.
In Kroatien ist es noch möglich, das Star-Treck-Syndrom „to boldly
go where no man has gone before“, zu erleben. Einige Tauchgänge in
den Vauclusequellen liegen tiefenmäßig jenseits aller Limits der
einschlägig bekannten Höhlentauchverbände. Es sei darauf
hingewiesen, dass Höhlentauchen jenseits der Lufttiefengrenze von 66
Metern ohne entsprechende Erfahrung, umgebungsspezifisches Training
und den entsprechenden Mischgasen definitiv lebensgefährlich ist!
Überschreitet man die 90-Meter-Tiefengrenze, bedarf es eines
Höchstmaßes von Taucherfahrung, Solokompetenz, Stressstabilität und
psychologischer Autonomie!
Kein
Full Cave Zertifikat der Welt, kein Erwerb einer noch so teuren
TEC-Ausbildung und kein absolutistisches Konfigurationskonzept
intoleranter Organisationen ersetzen hier die absolut notwendige
persönliche Kompetenz des Tauchers! Diese mentale Fähigkeit des
Individuums entwickelt sich nur durch jahrelange Übung mit
steigenden, umgebungsspezifischen Schwierigkeitsgraden.
Urlaubshöhlentaucher sollten sich dessen bewusst sein und auf
dementsprechende Tauchgänge sicherheitshalber verzichten. Die
Karstquellen Kroatiens bieten genügend alternative Möglichkeiten.
Höhlentauchen in Kroatien ist nur mit Bewilligung des
Kulturministeriums (Department of Nature Protection) möglich.
Tauchgenehmigungen sind ausschließlich für Forschungstauchgänge
erhältlich. Das Genehmigungsverfahren ist kompliziert und ohne
persönliche Kontakte durchaus zeitaufwendig.
Einige Karsterscheinungen wie die VRELO UNE und der ROTE SEE sind
ausgewiesene Naturschutzgebiete. Diese Tauchgenehmigungen sind
zusätzlich kostenpflichtig. So wurden mir für meine Genehmigung zum
Tauchen in der VRELO UNE insgesamt 100 Euro in Rechnung gestellt!
Bei
meiner Expedition im Alleingang im Jahre 2010 hatte ich das
unverhoffte Glück, im Naturschutzgebiet der VRELO UNE den
Bürgermeister der Stadt Gracac sowie einen Minister aus Bosnien
persönlich kennenzulernen. Diese Kontakte ermöglichten mir ein
vergleichsweise einfaches und schnelles Genehmigungsverfahren. Aus
nachvollziehbaren Gründen darf ich an dieser Stelle Namen und
Anschriften der Kontaktpersonen nicht veröffentlichen!
Alle
Interessierten sollten sich unter entsprechenden Angaben an den
Kroatischen Höhlenverband, DDISKF, wenden. Die Website lautet:
www.ddiskf.hr
Kroatien ist höhlentauchmäßig reines Forschungsgebiet und erfordert
taucherisches Können. Aus Naturschutzgründen sollte man respektvoll
mit diesen nahezu unberührten Schätzen der Natur umgehen und auch im
eigenen Interesse die örtlichen Gesetze respektieren, sonst drohen
hohe Strafen oder die Beschlagnahmung der Tauchausrüstung. Lediglich
weil ich der festen Überzeugung bin, dass nur Forschung auch
Forschung ist, wenn die Ergebnisse auch veröffentlicht werden,
entstand trotz einiger Bedenken dieser Höhlentauchführer.
nach oben | home |
zurück zum Inhaltsverzeichnis
Für
Nachfragen per E-Mail
|