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  Tauchreiseführer Zypern

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Die ganze Insel: Reise- und Tauchtipps, Tauch- und Reisenotizen, mehr als drei Dutzend Tauchbasensteckbriefe samt Lage und Preisen, über 80 Beschreibungen von Tauchplätzen.
140 Seiten DIN A4 mit ca. 250 Schwarz­Weiß-Abbildungen: Fotos, Karten, Zeichnungen, Cartoons und Logos. 3. neu bearbeitete Aufl./Edition 2013. Softcover mit farbigem Einband. ISBN 3-937522-39-5, gebundener Ladenpreis € 19,80.

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Aus den Texten: Aus den Vorbemerkungen  -  Inhaltsverzeichnis  -  Die Tauchgebiete auf Zypern



 

Aus den Vorbemerkungen
Eigentlich ein wenig verwunderlich, warum Zypern von der Tauchreisewelt lange so stiefmütterlich behandelt wird. Die Bedingungen sind doch gut: Keine Gezeiten, kaum oder keine Strömungen, Sichtweiten um die 25 m und Wassertemperaturen im Mai und Juli zwischen 18 und 26 °C, im August und September 28 bis 26 °C und zwischen Oktober und Dezember von 24 bis auf 17 °C abfallend. Außerdem: beispielsweise gegenüber Griechenland ist das Tauchen auf Zypern wie Tauchen im Paradies - jedenfalls gesetzmäßig! Es gibt nämlich keinerlei Vorschriften, die das Tauchen reglementieren. Außer für die Unterwasserjagd. Bis auf den Schutz von Altertümern. Auch vor Zypern bleiben die Amphorenreste im Meer! Ansonsten kann sich jedermann eine Flasche auf den Buckel hängen und allerorts ins Meer steigen. Von den üblichen Verbotszonen wie in Häfen oder in militärischen Sperrgebieten natürlich abgesehen. Soweit die Kurzfassung zu einigen Dingen des Themas Tauchen auf Zypern. Ach ja, mit den Schuppenträgern hapert?s ein wenig. Das meinen auch Gutwillige. Vor Fische wimmelt es eigentlich nur noch in den Prospekten der Tauchbasenbesitzer. Gewöhnlich ist allerlei finger- bis handlanges Flossenvieh, sind Lippfischkinder, Brassen, Grundeln, Schleimfische, Barben und kleinste Barsche die Regel.

Weiter im Text
Heiter der Start: Maßgenau angereist, will sagen, man erreicht mit hängender Zunge die vorgeschriebenen 90 Minuten vor dem Take off einen der Abfertigungsschalter - aber leider steht der Wegbringevogel mit einer Art Bauchweh noch in München. Doch keine Bange, Cyprus Airways hat schon längst ein neues Fluggerät in Marsch gesetzt. Und zwei Stunden später geht es auch wirklich los. Und da uns lediglich 2500 Kilometer von Aphroditens Heimat trennen, semmelt einem schon dreieinhalb Stunden später Clärchen lockere 30 °C in das deutschlandbleiche Gesicht. Ist ja heiter, jetzt Ende September. Man sieht sich also ein bisschen um, gewöhnt sich ein wenig ein und klappert ein Dutzend Sehenswürdigkeiten ab. Denn wenn man schon in der Fremde ist, gehört es sich wohl, alle nur irgendwie zugänglichen Kirchentüren aufzureißen. Und lediglich ein Banause ist brutal genug, die vor einem Jahrtausend geschichteten Steinreste anders zu betrachten als vermutlich unsere Nachkommen auf Ziegelbruchstücke aus dem Kanzlerbungalow starrten. Falls der denn im Reiseführer stände. Nun ja, aber auch der Verfasser starrt, beispielsweise auf die wunderschönen Mosaiken im Haus des Dionysos in der Altstadt von Paphos oder in das an Delphi erinnernde Amphitheater in Kouklia. Zypern ist reich an antiken Kunstwerken und Baudenkmälern. Er schaut sinnend hinab auf Petra tou Romiou, der vermutlich schönste Teil zyprischer Gestade. Hier soll die strahlend schöne Aphrodite dem Meer entstiegen sein. Er fährt hinauf zum Olymp, der mit 1952 Meter höchste Berg Zyperns, spaziert entlang der populären Wanderroute Kaledonian Trail im Troodos-Gebirge zu den Kaledonian Wasserfällen und taucht hinab in das klare blaugrüne Meer.    
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Tauchschulen
Tauchschulen bzw. Tauchbasen gibt es zwar nicht überall wie Sand am Meer, aber Sand am Meer ist auf Zypern ja auch nicht gerade weit verbreitet. Insgesamt fristen allein im südlichen Zypern mindestens drei Dutzend Tauchschulen ihr Dasein. Wer in einer der Urlaubsregionen Quartier nimmt, kann sicher sein, auch eine Tauchbasis in der Nähe zu finden. Alle Basen bieten einen Pickup-Service an, man kann sich also von seinem Hotel abholen lassen. Die Preise für einen geführten Tauchgang entsprechen dem üblichen Mittelmeerniveau und liegen bei 15 bis 20 €, in Ausnahmefällen auch bei 25 bis 30 €, inklusive Flasche und Blei. Tauchen in eigener Regie Es gibt wohl kaum ein Flugreiseziel, in dem individuelles Tauchen so einfach ist wie auf Zypern! Die meisten Tauchbasen füllen Flaschen und verleihen Tauchausrüstung auch an Taucher, die nach eigenem Gusto tauchen möchten. Es ist allerdings eine entsprechende Qualifikation und ein Tauchpartner nachzuweisen. Weiterhin nennen die Basen entsprechende Ufertauchplätze. CYDIVE gar hält eine kleine Info-Schrift mit 20 Ufertauchplätzen und genauen Wegbeschreibungen parat. Den Vogel schießt INTER WATER SPORT ab, denn dort kann man sich überdies Boote ausleihen, um damit zum Tauchen hinauszudüsen. Die Tauchziele im Nordwesten sind die kleinen vorgelagerten Inseln, und um diese zu finden genügt es, nach Sicht und in Küstennähe zu navigieren. Man muss schon von allen guten Geistern verlassen sein, um in heikle Situationen zu geraten. Das Meer ist in der Regel ein sanftes Gewässer. Mit Strömungen oder blitzartigen gefährlichen Wetterumschwüngen wie etwa vor Korsika, ist, wie gesagt, nicht zu rechnen. Also wer mit Tauchkumpels auf Zypern weilt (zu bevorzugen wäre der Westen), könnte sich einen Mietwagen ausleihen, Flaschen und Blei, um dann auf ganz lockere heitere Art tauchen zu gehen. Besonders Makrofotografen werden genügend Motive finden und es auch zu schätzen wissen, dass nicht fünf auf Meilenschwimmen erpichte Tauchbasengäste gelangweilt bis nervös auf die Flaschen trommeln, indes man es sich gerade motivgerecht vor einer Röhrenwurmröhre eingerichtet hat - und nun natürlich harren möchte, bis das Tier seine Tentakel wieder zu voller Pracht entfaltet...

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Apropos: Tauchsportfreund Chris Hofer schrieb auf der Homepage des Tauchsport Center Arheilgen über seinen Besuch in Zypern (1998) unter anderem:  "Natürlich hatte ich mich vor der Reise eingehend über die Möglichkeiten zum tauchen auf Zypern informiert. Eine sehr ausführliche und hilfreiche Quelle war der Tauchreiseführer von Norbert Gierschner. Falls Ihr auf Zypern tauchen wollt, seit Ihr mit dieser Publikation bestens bedient. Ich kann den Reiseführer jedenfalls wärmstens empfehlen." Zitiert aus  der Homepage von Chris http://www.dertaucher.de/reisezypern98.htm!

 

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen  
8

Zypern - irgendwie heiter   9

Eine kurze Übersicht   13

Anreise und Aufenthalt   19

Reise-ABC   23                                                nach unten     nach oben     home

Tauchen   27

Marine Fauna und Flora   31

Der Südosten    37 
Paralimni (41)  -  Protaras (43)  -  Agia Napa (49)  -  Larnaka (55)

Der Süden   61
Limassol (61)  -  Tauchbasen ab (63)

 Der Südwesten   73
Paphos (73)  -   Tauchbasen ab (77)

Der Nordwesten   85
Polis (85)  -   Latchi (85) - Tauchbasen ab (88)

In Nordzypern (Türkisch-zyprischer Teil)   93
Reise-ABC (93)  -  Tauchen (96)  -  Tauchbasen (97)  -  Tauchplätze (99, 109)  -  Tauchbasen ab (105)

Taucher berichten …   115
Christian Hofer: Meine Zypernreisen (115)  -  Wera Jacobsen: Tauchen in Paphos (118)  -  Achim R. Schlöffel: Zypern, Tauchen in Aphodites Wiege (118)  -  Günter Fehrmann: Salamis, in der Nähe von Famagusta (120)

Literatur- und Quellenverzeichnis   123

Alphabetisches Tauchbasenverzeichnis   125

Register   130

Anhang: Über den Verlag Norbert Gierschner   133         nach unten     nach oben     home

Und falls Sie immer noch interessiert sind, hier weitere Informationen aus diesem Tauchreiseführer:
 

Die Tauchgebiete auf Zypern

Ganz grob kann im griechischen Teil Zyperns zwischen vier Tauchregionen unterschieden werden: der Südosten um Paralimni, Agia Napa und Larnaka, der mittlere Süden um Limassol, der Südwesten um Paphos und der Nordwesten um Latchi.
 

Der Südosten

Diese Region ist eine der meistbetauchtesten in Zypern, denn sie liegt im Einzugsgebiet von gleich drei Touristenzentren. Die hier etablierten Tauchbasen teilen sich das gute Dutzend regionaler Tauchstellen mehr oder minder brüderlich. Selbst gegen Ende der Saison parkten beispielsweise am Cape Greco noch am Nachmittag drei Basenpickups mit je einem halben Dutzend Taucher. Ansonsten: ein taucherisches Highlight ist der Südosten gerade nicht. Die Felsküsten reichen oft kaum tiefer als bis 16 oder 18 Meter. Sie sind allerdings wunderschön zerklüftet, mit Felsblöcken übersät, von Grotten und Tunneln durchzogen und meist Ufertauchplätze. Jenseits der Küste erstreckt sich jede Menge weißer Sand. Nur weiter draußen erhebt sich da und dort ein Riff. Eines der bekanntesten Tauchgebiete ist das

Cape Greco
Direkt in dem Einstiegsplateau befindet sich ein meterweites Loch. Hier könnte man einsteigen, aber auch von der Felskante ins Wasser springen. Der Einstiegstunnel führt ins freie Wasser, in eine pittoreske Szenerie mit vielen weiteren Durchbrüchen, Grotten und riesigen Felsblöcken. Ein wenige Zentimeter dicker olivfarbener Algenteppich überzieht die Gründe. An den Wänden und Decken der Felsnischen sieht man vereinzelt kleine Röhrenwürmer, Schwammstücke, noch weniger als 5 Zentimeter große Schleiermoostierchen, hier und da mal einen Steinseeigel. Aber die niederen Organismen haben wenig Chancen heranzuwachsen, da sich täglich mindest ein Dutzend Taucher durch die Gänge zwängt und alles abschabt! Und sämtliche Oktopoden werden schleunigst die Gänge verbarrikadieren, wenn sie Pressluftgeräusche hören. Anderenfalls werden sie gnadenlos ans Tageslicht gezerrt, zumindest um zu demonstrieren: Hier gibt es auch Tintenfische! Häufiger stehen in den Tunneln und unter Überhängen fingerlange Meerbarbenkönige und eine schön gefärbte Borstenwurmart, etwa 5 bis 10 Zentimeter lang, kriecht öfter über die Gründe. Das Felsareal läuft in 14 Meter Tiefe in eine sandige Ebene aus. Ein 30 Zentimeter langer Adlerrochen. Ab und an ein fingerlanger Schermesserfisch. Mönchsfische, Meerjunker, Zweibindenbrassen, Barben, Grundeln - alte Mittelmeerbekannnte, aber eben recht winzig! Der Tauchgang endet am einfachsten wieder am Eingangstunnel, da hindurch und hinaus auf den Felsen. Steckengeblieben ist noch keiner. Die

Zenobia
wiederum erlaubt einen der interessantesten Wracktauchgänge im östlichen Mittelmeer. Fast alle Basen haben sie in ihrem Programm. Das 200 Meter lange schwedische Frachtschiff sank 1980 bereits bei der Jungfernfahrt vis-a-vis des Hafens von Larnaka. Die Ladung bestand vor allem aus 104 LKWs, die sich immer noch an Bord befinden. Man kann fast überall in dem auf der Seite liegendem Schiff herum- und hindurchtauchen. Tiefe 16 bis 43 Meter. Jetzt, Anfang Oktober, liegen nur drei Tauchboote an den Ankerbojen. Sicht unter Wasser etwa 30 Meter. Grünlich schimmernde Algen überziehen das Wrack. Etwa 25 bis 30 Taucher bevölkern die Kulisse. Kleine Schwärme von Mönchsfischen. Mehrmals passieren ungefähr 30 Zentimeter lange Barsche. Da und dort Schraubensabellen. Wir schwimmen einmal um das Schiff, besichtigen die hier irgendwie deplatziert herumliegenden Kraftfahrzeuge, dringen zu dritt an einer leicht zugänglichen Stelle ein, schlängeln uns durch enge Öffnungen und Schächte, haben aber immer Ausgänge vor Augen. Interessant. Nicht einmal nur für Wrackfans.    
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Der Süden         

In der Region um Limassol gibt es keine lohnenswerten Ufertauchplätze. Die Küsten sind seicht und sandig und die ortsansässigen Basen fahren mit Booten zum Tauchen. Ein interessanter Tauchplatz sind indes die großen Netzkäfige der Fischzuchtanlage, an der allerdings nicht alle Basen tauchen dürfen oder wollen. Und hier sieht man auf Zypern wohl am ehesten Großfische, denn diese wissen einen reich gedeckten Tisch zu schätzen. Die regelmäßige Fütterung und aus dem Netz herausfallende Nahrungsbrocken locken unzähliger Kleinfische an und die Kleinen ziehen bekanntlich wiederum die Großen. Die Großen sind Thunfische und nicht selten Delphine. Auch Buddy Divers besucht gern diesen Platz und Boss Marios Evangelou hat hier schon beeindruckende Aufnahmen geschossen. Die

Jubilee Shoals
indes ist der spektakulärste Tauchplatz der Region, manche meinen, ja ganz Zyperns. Weit draußen ein großer zerklüfteter Felsen mit Türmchen, Schluchten, Grotten, Steilwänden und einem beeindruckenden Tunnel. Die Steilwand fällt von 17 Meter ab bis auf 60 Meter. Hier herrscht fast immer Strömung. Hervorgehoben wird die Vielfalt an Fischen, ja oft wurde auch schon von großen Fischschwärmen berichtet, zum Beispiel von Ansammlungen von Thunen.
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Der Südwesten 

Des Touristen Leid - fehlende Sandstrände - entzücken wiederum des Tauchers Herz, denn wo kein Sand ist, da sind Felsen. Überall gibt es kleine Felsareale mit Höhlen und  Durchbrüchen und damit interessante, auch von der Küste aus erreichbare Tauchplätze. Cydive kennt in dieser Region mindestens fünfzig anzusteuernde Stellen. Und schließlich sei der Südwesten auch durch das auf Zypern wohl einmalige Angebot an versunkenen Schiffen empfohlen.

Achilleas
heißt das Wrack eines griechischen Frachters. Es sank 1975 unter mysteriösen Umständen und liegt nun in 11 Meter Tiefe auf sandigem Grund. Die Bug- und Hecksektionen sind immer noch in guter Verfassung. Und die mit Algen und Schwämmen überzogene bronzene Schiffsschraube befindet sich noch an ihrem Platz: am Ende des nach oben ragenden Kiels. Es ist auch möglich, in die Bugsektion zu tauchen. Schiffskran und Ankerwinde sind noch vorhanden. In der Nähe der Ankerwinde stehen fast immer Barsche.

Amphora Caves
Ein interessanter Nachmittagstauchgang in 12 Meter Tiefe. Es gibt hier ein kleines Höhlensystem mit Felssäulen, die das „Deckengewölbe“ zu tragen scheinen. Schon am Eingang liegen Amphorenbruchstücke herum und in den Höhlen ragen aus den Wänden und Decken Griffe und Hälse weiterer Amphoren.

Manijin Island
Dieses Tauchgebiet ist derart beliebt, dass manche Leute sogar die 20 Minuten vom Strand aus hinüberschnorcheln, um dort zu tauchen. Die Insel selbst ist so klein, dass sie unter Wasser umrundet werden kann. Unterwegs viele Attraktionen: eine Steilwand, Höhlen, Felsbrücken und ein Kamin, der bis zur Oberfläche führt. Maximale Tiefe etwa 23 Meter.

The Shoals
Ein isoliertes Gebiet ungefähr 3 Kilometer vor der Küste, wo die Felsen gerade noch aus dem Wasser ragen: wie geschaffen für Schiffbrüche. Und hier scheiterten in der Antike auch einige Schiffe. Das Areal ist stark  zerklüftet und allerlei Überhänge rahmen kraterähnliche Becken mit hellen Sandböden. Bei genauerer Betrachtung des Meeresgrundes entdeckt man Reste von stark überkrusteten Balkenkonstruktionen und zusammengebackene Amphorenscherben. Etliche kleine Meerestieren, unter den Überhängen Meerbarbenkönige und einige Zackenbarsche in der Ferne. Tiefe 4 bis 12 Meter.
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Der Nordwesten

besteht vor allem für Taucher aus dem kleinen Badeort Latsi (auch Latchi oder Lakki transkribiert), etwa 5 Kilometer westlich von Polis und den vorgelagerten Inselchen. Latsi ist eine noch relativ winzige Siedlung mit einem idyllischen Hafen, einigen Restaurants, Geschäften und kleineren Hotels. Früher sicherten die wenigen Bewohner von Latsi ihre Existenz mit der Schwammtaucherei (aha, Taucherhochburg!), heute ernährt sie gewöhnlich der Tourismus. Die Tauchplätze im Nordwesten betreffen vor allem die Gegend um die Akamas-Halbinsel. Die am häufigsten angesteuerten Tauchziele liegen vor den kleinen Eilanden. Die Gebiete an der Nordküste gelten als recht windsicher, denn auf Zypern weht zumindest im Sommer der Wind meist aus westlichen Richtungen.

Agios Georgios
Die 15 Bootsminuten vom Hafen entfernte Insel ist die Tauchattraktion in der Region und wahrscheinlich das erste Unterwasserreservat Zyperns. Sie besteht eigentlich aus sieben verschiedenen Tauchstellen. Maximale Tiefe 80 Meter! An der Westseite befindet sich eine Steilwand von 10 bis 40 Meter mit vielen Grotten und Höhlen. Eine von ihnen führt bis zu 25 Meter weit in den Fels. An der Nordseite beginnt in 25 Meter Tiefe eine imposante Steilwand, die bis 60 Meter hinabreicht. Bezeichnendstes Merkmal der Ostseite der Insel sind Überreste eines Wracks aus der Antike: Amphorenscherben, ganze Amphoren und Bleistücke, die einst einen Kiel umschlossen. Es liegt in 45 Meter Tiefe. Ansonsten viele Grotten und Durchgänge. Gegenüber der Insel, etwa 300 Meter entfernt, erstreckt sich in 10 Meter Tiefe ein Riff mit schönen Durchbrüchen.

Khamalis
ist eine winzige Insel in Küstennähe mit Tauchtiefen bis zu 10 Meter. Viele Spalten und Grotten, vorzüglich geeignet für Anfänger. Das vielleicht beeindruckendste: eine wunderschöne Spalte, vielleicht zwei Meter breit, einen Meter hoch und etwa zweieinhalb Meter tief - zu eng, um hineinzuschwimmen. Ihre Wände sind mit Schwämmen wie mit Samt ausgekleidet, vor allem mit der leuchtendroten Art Spirastrella und weit über hundert Röhrenwürmer haben ihre weißen Tentakelkronen entfaltetet. Ein bezaubernder Anblick: Ein roter Grund übersät mit weißen Blumen!

 

Epilog

Und mit diesem wunderschönen Bild im Sinn verlässt der Verfasser die angenehme Insel, jedenfalls für uns von politischen Ränken und wirtschaftlichen Problemen unbehelligte Touristen, checkt ein, nein nein, nicht schon wieder, alles planmäßig - und denkt, während die Maschine abhebt: alles eben mediterran, also irgendwie heiter...


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