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Nur tauchen, reisen, schreiben, Teil I

Nur tauchen, reisen, schreiben, Teil II

Ein Helmtaucher
erzählt

Mit selbstgebauten Schwimmflossen, Tauchgeräten und Kameragehäusen

Mein erstes Wort war Pinguin

Tauchen im Eismeer

Hans Hass - Erster in allen Meeren

Schwerelose Zeiten - Tauchererinnerungen

Hinab in die Vergangenheit

 

 


Mein erstes Wort war Pinguin - Aus der Streusandbüchse in die weite Welt (Mein Leben ist nur Hobby!, Band I)

Martin Rauschert

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Erstauflage/Edition 2012, 142 Seiten mit ca. 156 Schwarz-Weiß-Fotos, Softcover mit farbigem Einband. ISBN 978-3-937522-35-7, gebundener Ladenpreis 19,80 €     |  Bestell-E-Mail

Mitunter haarsträubende Erinnerungen aus Kindheit und Jugend, von Taucherlebnissen zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, von einer Taucherreise an Bord eines Frachtschiffes rund um Afrika, gemischt mit deftigen Episoden und in unterhaltsa­men Plauderton berichtet hier Martin Rauschert aus seinem Leben. Aber er erzählt auch von Untersuchungen zur Korrosion von Stahlbauwerken, von Beobachtungen an Fischreu­sen, archäologischen Grabungen am Oberückersee und UW-Filmaufnahmen für GST und Fernsehfunk. Und er weiß zu erzählen, denn der promovierte Biologe gehört mit zu den ersten und aktivsten Sporttauchern der DDR. Aus seinen Interessen an Biologie, Fotografie und Tauchen wurde schließlich ein Beruf, u. a. als Leiter der „Arbeitsgemeinschaft für Unterwasserforschung“ bei der „Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin“.

 


Die Kapitel

Prolog - meine Kindheit - Die Jugendjahre - Hobby als Arbeit - Als Taucher rund um Afrika - Abenteuer zwischen Oberückersee und Donaudelta - Epilog - Literatur - Ein kleines Personenverzeichnis
 

Leseprobe

Nach dem Krieg behielten die Kieskuten bei Großziethen ihre Anziehung bei. Gleich nach dem Sieg der Alliierten, im Sommer 1945, versuchte ich dort, mit einem Gartenschlauch zu tauchen. Durch Bücher von William Beebe und Hans Hass beeinflusst, faszinierte mich die Unterwasserwelt.
   Diesmal sollte nicht nur mit angehaltenem Atem auf den Grund getaucht oder zwi­schen den Beinen der Freunde hindurch geschwommen werden. Heimlich hatten wir unseren Gartenschlauch ausgeborgt und einen Schwimmkorken mitgenommen. Das eine Ende des Gartenschlauches würde der Schwimmkorken aus dem Wasser halten und es müsste mir eigentlich gelingen, auf dem Grund der Kiesgrube spazieren zu gehen, wenn ich mir dazu einfach das andere Ende in den Mund steckte und durch den Schlauch atmete.
   Bis zur Brust stehe ich probeatmend im Wasser. An Land bekam ich durch den Schlauch ausreichend Luft. Auch hier funktioniert das, doch sowie ich untertauche, ist es damit vorbei.
   „Mensch, da komm' Russen!“ Meinen Versuch vereitelnd, flitzen die Freunde da­von. Ich schwimme ans Ufer und stehe allein mit meinem Gar­tenschlauch der Roten Ar­mee gegenüber. Die Soldaten ziehen sich aus und gehen ba­den.
   Einer interessierte sich für meinen Gartenschlauch. Radebrechend versucht er, mir irgendetwas zu erklären. Immer wieder zeigt er auf ein knapp einen Meter langes Schlauch­ende, weist auf den ganzen Schlauch und schüttelt den Kopf. Als er schließlich ein Mes­ser aus seinen Sachen kramt, dämmert es endlich bei mir. Offensichtlich will er sich ein Stückchen von meinem Schlauch abschneiden. Ein Jammer! Was erzähle ich zuhause? Und der Schwimmkorken hängt auch an dem nun abgeschnittenen Ende! Mit dem Schlauchstück steigt er ins Wasser und taucht strampelnd unter. Eine Fontäne Wasser schießt zwischen dem Schwimmkorken empor, dann prustet es eine Weile regelmäßig aus dem auf den Wellen hüpfenden Schlauchende.
   Nach einigen Schwimmstößen taucht schließlich der Schwimmkorken unter und der Soldat spuckend, hustend und lachend wieder auf. Mit einem Redeschwall und unmissverständlichen Gesten reicht er mir das Schlauchstück, und ich muss es nun auch versuchen - das Tau­chen, gekoppelt mit dem sich von selbst er­gebenden Spucken und Husten.
   Auf das Lachen verzichtete ich zunächst. Ich konnte unter Wasser atmen! Es war fantastisch! Zwar ließ sich nur schemenhaft etwas erkennen, aber ich tauchte, ohne die Luft anhalten zu müssen.
   Für mich war das die Erfindung des Schnorchels. Die Taucherei sollte mein weiteres Leben begleiten. Doch war es längst noch nicht so weit.
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Kurzbiografie

Geboren 1934 in Berlin. Nach dem Abitur Studium von Pädagogik, Biologie und Binnenfischerei. Promotion. Leitung der „Arbeitsgemeinschaft für Unterwasserforschung“ bei der „Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin“. 1980-1982 und 1984-1986 Taucherarbeiten während seiner Überwinterung auf der Antarktisstation Bellingshausen. Danach wissenschaftlicher Mitarbeiter in der „Forschungsstelle für Wirbeltierforschung“ der Akademie. Nach der Wende am „Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung“. Bis Ende 2004 Teilnahme an zahlreichen biologischen Expeditionen und Arbeit in beiden Polargebieten.

 


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